Als Mesnergemeinschaft begehen Sie – wie jedes Jahr – den Mesnertag. Dieser Tag dient dazu, dass Sie sich als Gemeinschaft mindestens einmal im Jahr treffen, dass Sie Rückblick halten auf das vergangene Jahr und auf den Weg, den man gemeinsam gegangen ist, dass man für das viele Gute – gemeinsam und auch persönlich - , dankt, dass Sie sich vergewissern, wie die Gegenwart aussieht, und dass Sie dann auch vorausschauen, vor allem welche Aufgaben uns in der nächsten Zukunft erwarten. „Berufung zum Mesnerdienst“ ist das Thema, das Sie sich für den heutigen Tag gestellt haben. Wenn ich in meinen Ausführungen vom „Mesner“ spreche, sind damit selbstverständlich immer auch die Mesnerinnen mitgemeint.
Was ist Berufung?
Beim Wort Berufung denken wir zunächst vielfach an die Berufung zum geistlichen Stand, zum Priesterberuf und zum Ordensberuf. Es gibt aber in der Kirche viele andere Dienste, und diese Dienste sind nicht einfach Berufe im üblichen Sinn, sind nicht bloß ein Arbeits- oder ein Dienstverhältnis, sind nicht bloß – wie man heute sagt - ein „Job“, d.h. eine Tätigkeit, um sich den Lebensunterhalt zu besorgen. Es braucht bei diesen kirchlichen Diensten neben der beruflichen Eignung auch eine besondere persönliche Einstellung, und da es sich um einen kirchlichen Beruf handelt, braucht es eine geistliche Einstellung, eine Berufung eben.
Unsere Diözesansynode 2013-2015, die unter dem Mottostand:„Auf dein Wort hin – mit Freude und Hoffnung“, hat über die Berufungen im kirchlichen Bereich viel Wertvolles gesagt. In den Visionspapieren für die Zukunft geht die Synode von der Überzeugung aus: „Viele Menschen bringen ihre Fähigkeiten ins Leben der Kirche ein.“ (Nr. 437) Grundsätzlich hält sie fest: „Jede Berufung, wie jedes spezielle Charisma, ist für das Leben der kirchlichen Gemeinschaft wichtig;“ deshalb sollen entsprechende Berufsbilder klar definiert werden. (Nr. 279) In den Jahren nach der Synode haben die einzelnen diözesanen Jahresprogramme wichtige Aspekte zum Thema Berufung hervorgehoben und sie zur Überlegung in unseren christlichen Gemeinden empfohlen. Für das Jahr 2019 lautete das Jahresprogramm: „Auf dein Wort hin: beschenkt, berufen, gesandt.“ Für heuer, wo als Schwerpunkte „Bildung und Kommunikation“ vorgesehen sind, heißt das Motto: „Gemeinsam glauben, gemeinsam lernen, gemeinsam leben“.
Bevor ich auf die Berufung zum Mesnerdienst zu sprechen komme, möchte ich mit Ihnen zunächst einige Überlegungen über die Berufung im biblischen Sinn anstellen, denn das betrifft uns alle, die wir in der Kirche und für die Kirche arbeiten. Es ist gut, wenn wir bei den einzelnen Gesichtspunkten immer auch an unsere Berufung zum Mesnersein denken.
Berufung, wie die Heilige Schrift sie versteht
Berufung im biblischen Sinn hat drei Dimensionen.
- a. Es gibt nach der Hl. Schrift zunächst die Berufung zum Leben durch die Geburt. Jedes Leben ist ein Geschenk Gottes. So beten wir mit dem Psalm 139: "Deine Augen sahen, wie ich entstand. In deinem Buch war schon alles verzeichnet; meine Tage waren schon gebildet, als noch keiner von ihnen da war.“ (Ps 139,15-16) Wenn der Psalmbeter an Gott denkt, bekennt er feierlich: „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens, in deinem Licht schauen wir das Licht.“ (Ps 30,10)
- b. Es gibt dann die Berufung zum Christsein. Im Alten Testament gab es die Berufung, zum auserwählten Volk Israel zu gehören und damit Mitglied des Bundes Gottes mit Israel zu sein. Damit verbunden war der große Auftrag, diesen Gott Israel über alles zu lieben und die im Bundesschluss auf der Berg Sinai von Gott gegebenen Zehn Gebote zu leben sowie auf den verheißenen Messias zu warten.
Diese enge Beziehung zum Herrn, die den Alten Bund durchzieht, wird im Neuen Testament durch die Menschwerdung Jesu vertieft und vollendet. In der Taufe – die einer neuen Geburt gleicht - werden wir Kinder Gottes, die zu Gott „Abba“ – „unser Vater“ sagen dürfen. Am Beginn des Markusevangeliums fasst Jesus unser Christsein mit den Worten zusammen: „Die Zeit ist erfüllt, das Reich Gottes ist nahe. Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“ (Mk 1,15)Für dem Evangelisten Johannes ist das Stichwort „Bleiben“ zentral: „Wer in mir bleibt und in dem ich bleibe, der bringt reiche Frucht.“ (Joh 15,5). Jesu Auftrag heißt dann einfach: „Bleibt in meiner Liebe!“ (Joh 15,9)
Nach dem Auftrag Jesu verkündet die Kirche allen Völkern die Frohe Botschaft, das Evangelium. Und in den Sakramenten der Taufe, Firmung und Eucharistie schenkt uns der Herr durch die Kirche sein göttliches Leben. Im Sakrament der Buße stellt er dieses göttliche Leben, das durch die Sünde gestört oder gar unterbunden wird, durch die Vergebung der Sünden wieder her. Wenn wir dieses Angebot Jesu annehmen und versuchen, ihm nachzufolgen, sind wir wirklich seine Jünger.
- c. Unser Christsein ist eine Berufung zum Dienst, zu einem konkreten Dienst in der Kirche.
Jesus lässt in seinem Evangelium keinen Zweifel daran: In seiner Nachfolge ist der Christ gerufen zu dienen. „Wenn einer mir dienen will, folge er mir nach, und wo ich bin, dort wird auch mein Diener sein“, sagt Jesus im Johannesevangelium (Joh 12,26). Und Matthäus überliefert uns das entscheidende Wort Jesu: „Wer bei euch groß sein will, soll euer Diener sein, und wer unter euch der Erste sein will, soll euer Sklave sein.“ (Mt 20,26)
Im Volke Gottes, in der Kirche gibt es viele mögliche Spielarten von Diensten, viele Wege des Dienens. Der Herr ruft zum Dienst in der Ehe und in der Familie, im eigenen Beruf, auf dem Arbeitsplatz, in der Gesellschaft. Das 2. Vatikanische Konzil hat ein besonderes Augenmerk auf die verschiedenen Dienste in der Kirche gelegt, auf alte und neue, sei es in der Liturgie, sei es in der Verkündigung des Evangeliums, sei es in der tätigen Nächstenliebe. Neben den Ministranten und dem Mesner sowie dem Chor, die von alters her als Dienste bekannt waren, gibt es jetzt in der Liturgie z.B. auch den Diakon, die Kommunionhelfer, die Lektoren und Kantoren. In der Verkündigung des Evangeliums haben wir die Katecheten und die Religionslehrer und die verschiedenen Angebote für die religiöse Bildung in den Pfarreien und den Bildungshäusern. Zu den wichtigen Diensten in der Pfarrei zählen dann selbstverständlich der Pfarrgemeinderat und der Vermögensverwaltungsrat sowie die verschiedenen kirchlichen Vereine. Dazu gibt es viele Frauen und Männer, die sich dem Dienst der Caritas in den Pfarrgemeinden widmen.
In der christlichen Berufung gibt es darüber hinaus eine andere Dimension, die noch viel radikaler als die bisher genannten Dienste ist: die Berufung zur direkten Nachfolge, uns näher bekannt als Nachfolge gemäß den Evangelischen Räten in den Orden oder als Nachfolge im priesterlichen Dienst. Jesus spricht mehrmals in den Evangelien davon, wenn er betont, dass Gott und sein Reich absoluten Vorrang haben.
Wer sich in die Nachfolge hineinwagt, für den kann der Ruf Gottes eben noch mehr bedeuten und von ihm verlangen: nämlich Verzichten auf die Beziehung zu einem geliebten Menschen, Loslassen von Liebgewonnenem überhaupt, von Besitz, von Karriere, von der Durchsetzung des eigenen Willens.
Wer von den Gläubigen an den Mesnerdienst denkt, hat oft eine sehr einfache Vorstellung davon. Viele urteilen nur nach dem, was man von außen sieht, und übersehen alles, was man nicht sieht. Im Folgenden möchte ich doch genauer hinschauen und einiges in Erinnerung rufen, was mit dem Mesnerdienst verbunden ist und dann auch aufzeigen, dass es für den Mesnerdienst auch eine Berufung braucht.
Äußerliche Dienste des Mesners
Zunächst habe mich erkundigt, was Pastoraltheologen über den Mesner sagen. So habe ich im „Pastoralliturgischen Handlexikon“ (von Adolf Adam und Rupert Berger, Herder Verlag 1980, S. 344) nachgeschlagen, was dort zum Stichwort „Mesner“ geschrieben steht: „Mesner … ist ein Kirchenbediensteter, dem die Sorge für das Kirchengerät, das Bereitlegen der Paramente, das Öffnen und Schließen, Glockenläuten und ähnliche Dienste anvertraut sind. Er kümmert sich nicht nur um die äußere Sauberkeit des Gotteshauses und die äußere Ordnung im Gottesdienst, sondern hilft auch wesentlich mit, dass echte innere Ruhe und besinnliche Stille vor einem Gottesdienst in der Sakristei möglich sind.“
Gehen wir im einzelnen die genannten Stichworte durch: Der Mesner ist ein „Kirchenbediensteter“, dem „die Sorge für das Kirchengerät“ anvertraut ist: gemeint sind die Pflege und die Aufbewahrung der vielen wertvollen Gegenstände, die für den Gottesdienst wichtig sind: die kostbaren Paramente, also Kaseln, Segensmäntel, Alben und Stolen. Gemeint sind auch die Kelche, Ziborien, Monstranzen und Rauchfässer. Zum Kirchengerät gehören auch die Bücher und verschiedenen Texte, dann - nicht zuletzt - Hostien, Wein und Wasser, Kerzen und Kerzenlöscher.
Dem Mesner ist dann die Sorge für „das Bereitlegen der Paramente“ anvertraut, selbstverständlich in den verschiedenen liturgischen Farben für die Tage und Feste. Er muss z.B. auch wissen, wie viele konsekrierte Hostien im Tabernakel sind und wie viele aufzulegen sind. Genannt ist dann „das Öffnen und Schließen“: sehr wichtig ist die Schlüsselgewalt zum Öffnen und Schließen der Kirche, der Sakristei, des Kirchturmes, der einzelnen Schränke, vor allem auch des Tabernakels.
„Das Glockenläuten“ ist heute in den meisten Orten automatisiert, doch bleibt dem Mesner die Kontrolle und das Läuten bei außergewöhnlichen Anlässen. Hierher gehört auch die Betreuung der Turmuhr, die mancherorts noch händisch aufzuziehen ist.
Bei den weiteren „ähnlichen Diensten“ ist vor allem an die technischen Dienste zu denken und an die Fähigkeit, sie gut zu bedienen. Die Beleuchtung muss richtig eingestellt sein. Ebenso auch die Lautsprecher, die ein äußerst wichtiges und oft auch empfindliches Instrument sind. Schließlich gehört zur Wartung durch den Mesner auch die Heizung. Die Gläubigen erwarten sich eine erträgliche Temperatur und eine gut durchlüftete Kirche. Die Temperatur hat weiters Folgen für die Orgel und für wertvolle historische Malereien. In manchen Kirchen ist der Mesner auch für den Schmuck des Kirchenraumes zuständig.
Im genannten Lexikon stehen weiters die Aussagen: „Der Mesner kümmert sich um die äußere Sauberkeit und die äußere Ordnung“. Ein Anliegen ist auch ist die Gangbarkeit der Wege rund um die Kirche und der Stiegen sowie im Winter das Schnee Schaufeln und Sand Streuen.Wünschenswert ist, dass der Mesner „wesentlich mithilft, dass echte innere Ruhe und besinnliche Stille vor dem Gottesdienst in der Sakristei möglich sind.“
Nicht genannt in dieser Aufzählung ist z.B. die Verantwortung für den Klingelbeutel. Wir haben im letzten Jahr anlässlich der Vorkommnisse in einer Pustertaler Pfarrei gemerkt, wie schnell eine ganze Berufsgruppe verdächtigt werden kann, wenn auch nur einer von vielen hundert nicht zuverlässlich ist.
Weiters ist daran zu erinnern, dass der Mesner oft die verschiedenen Dienste in der Sakristei koordinieren muss: die Kommunionhelfer, die Lektoren, die Ministranten, manchmal auch der Kontakt zum Kirchenchor. Besondere Dienste kommen ihm zu bei den Anlässen, wo es Trägerdienste braucht, bei Prozessionen und Begräbnissen; anlässlich von Begräbnissen ist er oft Anlaufstelle für Spenden und Messintentionen.
Ein Mesner muss den Kalender und das Kirchenjahr gut kennen, dazu hilft ihm das diözesane Direktorium. Er soll sich in den liturgischen Büchern, vor allem im Missale gut auskennen. Er soll die Traditionen in der Pfarrei kennen und die Volksfrömmigkeit mögen.
In seinem Berufsleben ist er Kontaktstelle für alle, die mit dem gottesdienstlichen Leben in Berührung kommen, vor allem ist es wichtig, dass er einen guten Kontakt zum Pfarrer und auch zu den übrigen Geistlichen hat.
Innere Einstellungen der Berufung zum Mesnerdienst
Diese lange und doch eher summarische Aufzählung zeigt, welch große Verantwortung auf dem Beruf der Mesner liegt. Vor allem setzen diese vielen Aufgaben eine Reihe von menschlichen Einstellungen und von Tugenden voraus. In der Vorbereitung zu diesem Vortrag bin ich bei Prälat Franz Simmerstätter auf eine Aufzählung aller Eigenschaften gestoßen, die ein tüchtiger Mesner haben sollte. Er schreibt:
„Zur Mesnertugend-Litanei gehören: Pünktlichkeit, Verlässlichkeit, Reinlichkeit für sich, Sauberkeitssinn für die Berufsarbeit, Redlichkeit, Verträglichkeit, Gehorsam, Bescheidenheit, Selbstlosigkeit, Freundlichkeit, Ausdauer, Geschicklichkeit, Fleiß, Geduld, Besonnenheit, Ernst, Nüchternheit, Frömmigkeit, Gottes- und Gemeindeliebe.“
Hoffentlich sind Sie nicht zu sehr erschrocken von diesem Idealbild eines Mesners. Doch im Grunde trifft diese Aufzählung mehr oder weniger auf jeden Beruf zu, der eine besondere Nähe zur Kirche und zur Botschaft des Evangeliums aufweist und der gekennzeichnet ist von dem, was wir zur Berufung im biblischen und christlichen Sinn gesagt haben.
Zentral für die Berufung zum Mesner ist die religiöse Einstellung. Sie drückt sich am schönsten aus im Motto des Jahresprogramms für 2019: „Beschenkt, gerufen, gesandt“. Beschenkte sind wir alle durch das uns von Gott geschenkte Leben mit all den Fähigkeiten, die er uns mitgegeben hat. Als solcherart Beschenkte sind wir dann gerufen, uns konkret in den Dienst nehmen zu lassen, der unserer Veranlagung entspricht. Wenn wir diesen Ruf Gottes hören und auf ihn antworten, werden wir von Gott gesandt, d.h. beauftragt, diesen Dienst für das Volk Gottes zu leisten.
Wenn der Mesner beruflich, d.h. in seiner Berufung mit dem Gottesdienst zu tun, sollten wir immer mit der Gefahr rechnen, die alle betrifft, die mit dem Gottesdienst zu tun haben, nämlich die Priester, die Lektoren und Kommunionhelfer, die Chorleiter und die Sänger. Wir alle sind in Gefahr, die eigene Aufgabe als Funktion zu betrachten als rein äußerliche Beschäftigung, nämlich dafür zu sorgen, dass alles funktioniert und läuft. Das heißt, wir sind dann in Gefahr, bloß ein Funktionär zu sein, der dafür sorgt, dass alles funktioniert, und der selber sich nicht mehr davon innerlich treffen lässt. Das hat dann nichts mehr mit Berufung zu tun.
Ein Mesner, der seinen Beruf als Berufung versteht, weiß, dass die eucharistischen Gaben das Größte und Höchste sind, das es in dieser Welt gibt. Zu Recht sprechen wir vom „Allerheiligsten“. Das Wissen darum verlangt von allen, die mit den eucharistischen Gaben zu tun haben, große Ehrfurcht und Sorgfalt im Umgang damit.
Zur Berufung zum Mesner gehört ein gesundes Selbstbewusstsein. Als Berufskollegen habt ihr eine gemeinsame Aufgabe, habt ihr ähnliche Anliegen und auch Nöte und sicher oft auch ähnliche Interessen. Um diesem gemeinsamen Anliegen zu entsprechen, ist auch die Mesnergemeinschaft in den 1960er Jahren gegründet worden. Diese Berufsgemeinschaft braucht es, damit die Mesner sich gegenseitig stützen und fördern, sich stärken und den Gemeinschaftsgeist pflegen. Eine Berufsgemeinschaft hilft auch zu verhindern, dass wir bloß uns selbst im Blick haben, dass wir uns mit unserer Durchschnittlichkeit zufriedengeben. Pflegt deshalb bewusst die Gemeinschaft untereinander, benützt die vielen Gelegenheiten der gemeinsamen Tagungen und Wallfahrten, die von eurer Berufsgemeinschaft angesetzt werden, auch um einander zu treffen und sich auszutauschen.
Ein wichtiges Anliegen ist die Weiterbildung im Beruf. Eine Frucht der Diözesansynode ist es, dass es in der Diözese seit dem vergangenen Herbst den „Diözesanen Bildungsweg“ gibt, also ein Bildungsangebot für die verschiedenen Dienste vor allem der Ehrenamtlichen in den Pfarreien. Der Seelsorgeamtsleiter Reinhard Demetz hat dafür die Devise ausgegeben: „Ein Tag im Jahr gehört der Bildung!“ Ich wünsche, dass jeder Mesner und jede Mesnerin sich dieses Motto zu eigen macht. Ihr Mesner habt dafür eure eigenen Bildungsangebote. Jedes Jahr gibt es die Weiterbildung auf Gebietsebene, daneben gibt es immer wieder, so auch heuer im März und April, einen speziellen Kurs für die Weiterbildung im Mesnerberuf.
Zu den Aufgaben der Mesnergemeinschaft gehört unter anderem auch die Wahrnehmung der sozialen Belange der Mesner. Hauptamtlich angestellte Mesner gibt es bei uns nur wenige, im Normalfall ist der Mesner teilzeitbeschäftigt. In der Diözese wird im Folium Dioecesanum regelmäßig der nationale Kollektivvertrag veröffentlicht, damit auch die Pfarrer und jene, die mit der Pfarrverwaltung betraut sind, darüber informiert werden. Neben den hauptamtlich und teilzeitlich angestellten Mesnern gibt es nicht nur an den vielen Außenkirchen und Kapellen, sondern zunehmend auch in den Pfarreien immer mehr Frauen und Männer, die ehrenamtlich Mesnerdienste übernehmen. Diese ehrenamtlichen Dienste sollten in den Pfarreien besonders anerkannt und geschätzt werden.
Den Mesnern allen gebührt ein großer Dank. Unsere Pfarrgemeinden brauchen den Mesner und die Mesnerin. Spätestens wenn ein Mesner den Beruf aus Alters- oder Gesundheitsgründen aufgeben muss, merken die Leute, was auf einmal fehlt. Oft müssen sie feststellen, dass es nicht mehr möglich ist, für eine Pfarrei einen neuen Mesner zu finden. Dann bleibt der Pfarrei nichts anderes mehr übrig, als dass eben mehrere Gläubige sich ehrenamtlich zusammentun, die Mesnerei zu übernehmen. Ich kann nur wünschen, dass die Gläubigen unseren Mesnern immer Anerkennung, Verständnis und vor allem Dank entgegenbringen, denn die Mesnerei ist ein Dienst an Gott, an der Kirche und an den gläubigen Menschen in der Pfarrei.
Ein großer Dank gilt der Mesnergemeinschaft insgesamt, die rund 500 Mesnerinnen und Mesner als Standesorganisation vertritt. Seit über 50 Jahren setzt sich ihr Vorstand ehrenamtlich für die eigene Berufsgruppe ein. Vieles an diesem Dienst und an den Einsätzen bleibt der Öffentlichkeit verborgen, es ist aber notwendig, damit eine Gemeinschaft gedeihen und florieren kann. Dem Vorstand und selbstverständlich auch dem Geistlichen Assistenten gilt unser aller Dank.
Tragt alle miteinander das Anliegen eures Berufsstandes auch in Zukunft weiter, denn euer Beruf ist ein unersetzlicher und wichtiger Dienst in unseren Pfarreien und in unserer Diözese, letztlich im Dienst am Glauben unseres Landes.