Beim Gottesdienst zu Ehren Virgo fidelis, der Patronin der Carabinieri, erinnerte Bischof Muser daran, dass "eine Gesellschaft dort entsteht und sich entwickelt, wo die Menschen vom Gemeinwohl überzeugt sind; vom Gemeinwohl, das über den Gemeinnutzen hinausgeht. Deshalb ist eine Gesellschaft mit einem Wertekatalog, der von allen mitgetragen wird, für einen Staat noch wichtiger als Gesetz und Verfassung“.
Bischof Muser lobte das Engagement der Carabinieri bei der Kriminalitätsbekämpfung sowie beim Schutz der Schwachen und Wehrlosen, betonte aber, dass die Gesellschaft selbst zu mehr gegenseitigem Respekt finde müsse: „Wir brauchen einen neuen Sozialpakt, der über die ideologischen Ängste und Einzelinteressen hinausgeht und die Welt der Bildung, Justiz und Politik umfassend einbezieht.“
Bestimmte Fehlentwicklungen müsse man, erklärte Bischof Muser weiter, mit einem reflektierten und auf der Vernunft aufbauendem Leben, mit einer mutigen sowie einer wertebezogenen Erziehung begegnen. Nur so können man die jungen Generationen unterstützen, die manchmal leider auch in den Strudel von Oberflächlichkeit und Kriminalität geraten würden.
Der Kommandant der Carabinieri-Legion Trentino-Südtirol, General Ugo Cantoni, sagte, dass sich die Carabinieri „mit Disziplin und Ehrgefühl für die Werte der Verfassung einsetzen und für eine lebendige und solidarische Gesellschaft arbeiten“. Das sei die Herausforderung unserer Zeit, sagte der Carabinieri-General.
Der Gottesdienst für die Schutzpatronin der Carabinieri wurde u.a. von Militärseelsorger Don Gianmarco Masiero konzelebriert, musikalisch mitgestaltet hat ihn der Chor „Laudamus“ aus St. Jakob/Leifers.