Der Evangeliumstext, der uns jetzt als Wort Gottes verkündet worden ist, führt uns an den Jordan, an den Ort der Taufe Jesu. Jesus solidarisiert sich so sehr mit den sündigen Menschen, dass er sich in seiner Taufe auf ihre Stufe stellt. Er steigt, um es in einem beliebten Bild der Ostkirche zu sagen, in den Schmutz des Jordans hinab, um uns Menschen dort zu erreichen, wo wir sind. Er hält sich nicht heraus, er begibt sich hinein. Er will nicht über den Dingen stehen, er steht mitten drin. Er verdrängt nicht, er nimmt an. Er ist kein Zuschauer, er mischt sich ein. Er macht sich unseretwegen schmutzig. Durch seine ganze öffentliche Tätigkeit wird er zeigen, dass Gott schwache und schuldbeladene Menschen nicht zurückstößt, sondern sie in seine Lebensgemeinschaft ruft. Die Taufe im Jordan ist ein entscheidender Anfang. Von hier aus wird Jesus seinen Weg gehen bis zur anderen Taufe: bis zum völligen Untertauchen in Leiden und Tod. So ereignet sich, wie der Evangelist Matthäus betont hat, die Gerechtigkeit, die Gott fordert eine Gerechtigkeit, die nichts anderes will als das Heil des Menschen. Gott stellt sich in seinem Sohn so sehr auf die Seite des Menschen, dass Paulus in einem kühnen und gewagten Wort sagen kann: Er hat den, der keine Sünde kannte, für uns zur Sünde gemacht (2 Kor 5,21). Damit ist die äußerste Konsequenz von Gottes Menschwerdung gezogen. In einem Hymnus, den wir in der katholischen Kirche am Fest der Taufe Jesu beten und singen, wird dieses Geschehen mit den folgenden Worten zusammengefasst: Vom Himmel kommt der Höchste selbst, erscheint in menschlicher Gestalt; dem Tode liefert der sich aus, der uns das ew´ge Leben schenkt.Der alle Sünde auf sich nimmt, ihn taucht Johannes in die Flut. Der ohne allen Makel ist, der Reinste, teilt der Sünder Los.Des Vaters Stimme offenbart im Knecht den vielgeliebten Sohn. Der Geist bezeugt ihm Macht und Amt, als Christus Gottes Werk zu tun.Erlöser, Herr, wir bitten dich: Vertreib das Dunkel, tilg die Schuld, mach gnädig unsre herzen hell mit deiner Gottheit klarem Licht. Johannes der Täufer erschreckt und will es nicht zulassen, dass Jesus um seine Taufe bittet: Ich müsste von dir getauft werden, und du kommst zu mir! Ja, das ist Gottes Gerechtigkeit: Dass er zu uns kommt, dorthin wo wir sind. Er der Sündenlose mitten unter den Sündern, auf unserer Stufe, in allem uns gleich außer der Sünde. Und in diesem Geschehen der Entäußerung, des Herabsteigens, der Erniedrigung, eben der Menschwerdung mit allen Konsequenzen, öffnet sich der Himmel, kommt der Geist Gottes herab und wird Jesus geoffenbart als mein geliebter Sohn, an dem ich Gefallen gefunden habe. Liebe Schwestern und Brüder, das Leitwort der diesjährigen Weltgebetswoche für die Einheit der Christen lautet: Wir werden alle verwandelt durch den Glauben an Jesus Christus. Das Geschehen am Jordan will uns im Blick auf Jesus, der zu uns herunter steigt und dem wir nicht zu schmutzig sind, zu Menschen verwandeln, die nicht Lasten auferlegen, sondern Lasten tragen helfen; die nicht Schuld zuweisen, sondern Schuld zugeben; die nicht an den Pranger stellen und bloßstellen, sondern vergeben; die nicht Wunden schlagen, sondern Wunden verbinden; die nicht zerstören, sondern wiedergutmachen; die nicht verwirren, sondern in Ordnung bringen; die die eigene Sünde nicht verharmlosen und vertuschen, sondern um Vergebung bitten und so auch stellvertretend für andere versöhnen. Ich wünsche uns allen, dass wir uns in dieser Weltgebetswoche um die Einheit unter uns Christen auf eine Blickrichtung einlassen. Schaut auf seine Person, auf seinen Umgang mit Menschen, auf seinen Weg, auf seinen Gehorsam und auf seine Lebenshingabe! Wenn wir uns vom Bild des Gotteslammes persönlich treffen und prägen lassen, dann wird in unserer Mitte, in unseren Beziehungen, in unserem Umgang mit Menschen, in unserem Urteil über andere, in unserem Bemühen, das Gute zu tun, deutlich, dass wir getauft sind auf den Tod und die Auferstehung dessen, der als das Lamm Gottes, die Sünde der Welt hinweg nimmt. Mein bischöfliches Leitwort lautet: Tu es Christus. Du bist Christus. Dieses Bekenntnis verbindet alle christlichen Kirchen; mit diesem Bekenntnis steht und fällt der gesamte christliche Glauben. In diesem Bekenntnis dürfen wir dankbar und befreiend entdecken, dass das, was uns eint größer ist als das, was uns trennt. Es ist unsere gemeinsame Berufung, IHN zu bezeugen, IHN zu den Menschen zu tragen, IHN zu verkünden, gelegen oder ungelegen, ob man es hören will oder nicht. Das können wir und müssen wir gemeinsam tun. Dieses gemeinsame Christusbekenntnis sind wir den Menschen heute schuldig, hier entscheidet sich unsere Glaubwürdigkeit. Hier entscheidet sich Ökumene, die mehr ist als Rhetorik oder Lippenbekenntnis. La fede cristiana non è una dottrina religiosa, un libro, un´idea, un concetto filosofico, una struttura, un´istituzione, un concetto etico e morale. La fede cristiana è edificata su una persona. Una persona è la nostra identità cristiana che ci accomuna. E questa persona dev´ essere la chiave di lettura anche nel cammino ecumenico delle chiese cristiane. Il vangelo non va soltanto discusso, vuole scuotere le coscienze. Non è una teoria ma incontro con una persona! Il vangelo non vuole essere interpretato ma vissuto. Gesù non ha bisogno di tiffosi, ha bisogno di seguaci.Proseguiamo il nostro cammino personale, ecclesiale e ecumenico sotto lo sguardo misericordioso di Colui che riceve da Giovanni un battesimo di conversione e che proprio così si è manifestato come il figlio prediletto del Padre, come l´unico salvatore dell´umanità. Auspico che possiamo essere i suoi testimoni, ciascuno di noi nella propria tradizione cristiana, seguendo la propria coscienza nel rispetto reciproco e insieme. Il Signore doni a tutti noi la ferma e fiduciosa volontà di essere uniti nel suo nome e sotto la sua guida.
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