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Bischöfe

1952 - 1986
Am 27. Jänner 1917 wurde Joseph Gargitter in Hinterlüsen geboren. Nach der Matura ging er ins Germanikum nach Rom, wo er 1942 in der Kirche „Al Gesù“ zum Priester geweiht wurde. 1944 schloss Gargitter seine Studien mit dem Doktorat in Theologie ab. In der Folge wirkte er als Kooperator in Brixen und war mit Erlaubnis von Fürstbischof Johannes Geisler nach Ende der Kriegswirren kommisarischer Bürgermeister von Lüsen. Als nach dem Krieg das Schülerheim Cassianeum wieder seine Tore öffnete, war Gargitter von 1945 bis 1950 dessen Regens und wirkte als Religionslehrer am neu gegründeten deutschsprachigen Gymnasium der Stadt Brixen. Im Jahre 1950 wurde er Leiter des Seelsorgeamtes und Professor für Dogmatik am Brixner Priesterseminar.
Joseph Gargitter wurde am 26. April 1952 zum Bischof von Brixen ernannt und am 18. Mai 1952 im Dom zu Brixen durch Kardinal Adeodatus Piazza zum Bischof geweiht.
Von 1961 bis 1963 wurde Bischof Joseph Gargitter wegen der Erkrankung von Erzbischof Carlo de Ferrari zum Apostolischen Administrator mit allen Rechten und Pflichten eines Diözesanbischofs in Trient ernannt.
Im Mai 1985 erlitt Bischof Gargitter bei einem Besuch im Vinzentinum einen Schlaganfall. Nach einigen Wochen erholte er sich zwar wieder, doch spürte er, dass die Kräfte nachließen. So reichte er am 3. November 1985 (genau sechs Monate nach dem Schlaganfall und noch vor Erreichen der Altersgrenze) seinen Rücktritt ein. Am 29. Juli 1986 hat der Papst dem Ansuchen von Bischof Gargitter entsprochen und ihn von der Leitung der Diözese entbunden. Bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers wurde Gargitter zum Apostolischen Administrator der Diözese Bozen-Brixen ernannt.
Joseph Gargitter verstarb am 17. Juli 1991 in der Marienklinik in Bozen und wurde am 22. Juli im Dom zu Brixen beigesetzt.
 
Die zwei zentralen Ereignisse im Episkopat von Joseph Gargitter waren die Diözesanregelung von 1964 und die Diözesansynode von 1970 bis 1973.
Schwerpunkte in den 34 Jahren seines Hirtendienstes bildeten die liturgische Erneuerung, der Einsatz für eine verstärkte Mitarbeit und Mitverantwortung der Laien, die religiöse Bildung, der Einsatz für soziale Anliegen und das Bemühen um den Frieden im Land.
Gargitter war eine starke Persönlichkeit. Besonders zeichneten ihn sein Tief- und Weitblick, seine Beharrlichkeit und sein Durchhaltevermögen aus. Der Führungsstil von Bischof Gargitter wurde durch das Zweite Vatikanische Konzil zu einem wahren Hirtendienst, denn Gargitter hat das Konzil nicht nur miterlebt, sondern es an sich selbst vollzogen.

1986 - 2008
Geboren am 14. Mai 1940 in Innsbruck, ist Wilhelm Egger mit seinem Zwillingsbruder Kurt in Bergen bei Traunstein aufgewachsen. Nach dem Tod des Vaters im Krieg sind die beiden Kinder mit der Mutter im Jahre 1945 nach Sterzing übersiedelt. Da die Mutter einer Arbeit nachgehen musste, wurden die Zwillinge von der Großtante Maria Gogl-Egger in Sterzing erzogen. 1949 verstarb die Mutter an Tuberkulose, so dass die beiden Kinder mit nur neun Jahren Vollwaisen waren.
Im Jahre 1956 sind beide Brüder im Alter von 16 Jahren in den Kapuzinerorden eingetreten und wurden am 29. Juni 1965 von Bischof Joseph Gargitter im Dom zu Brixen zu Priestern geweiht.
Wilhelm Egger übernahm 1971 den Lehrstuhl für Neues Testament an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen, wo er von 1982 bis 1985 auch als Dekan wirkte. Er leitete zudem das Institut Brixner Theologische Kurse, das er im Jahre 1983 zur Ausbildung von Laienkatecheten entwickelt hatte.
Am 29. Juli 1986 wurde Wilhelm Egger von Papst Johannes Paul II. zum Bischof von Bozen-Brixen ernannt, am 31. August 1986 im Dom zu Brixen von Bischof Joseph Gargitter zum Bischof geweiht.
Als Bischof war Wilhelm Egger Vorsitzender der Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog der regionalen Bischofskonferenz von Nord-Ost-Italien, von 1990 bis 1995 Präsident der Kommission der italienischen Bischofskonferenz für das Gottgeweihte Leben und der Kommission für die Zusammenarbeit von Bischöfen und Ordensleuten; 1996 ernannte ihn Papst Johannes Paul II. zum Präsidenten der internationalen Bibelföderation; Bischof Egger war auch Mitglied der Arbeitsgruppe zur Revision der offiziellen italienischen Bibelübersetzung; ab September 2000 war er Mitglied der Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog der italienischen Bischofskonferenz; 2006 wurde Bischof Egger zum Vorsitzenden des Leitungsgremiums für die Revision der deutschen Einheitsübersetzung; zwei Jahre später wurde er von Papst Benedikt XVI. zum Sondersekretär der Bischofssynode ernannt; diese beschäftigte sich mit dem Thema „Das Gotteswort im Leben und in der Sendung der Kirche“ und fand im Oktober 2008 im Vatikan statt – leider hat Wilhelm Egger diese Synode nicht mehr erlebt. Er verstarb am 16. August 2008 ganz überraschend an einem Herzstillstand in seiner Wohnung in Bozen. Am 21. August fand das Begräbnis statt, dem der Patriarch von Venedig, Kardinal Angelo Scola, vorstand.
 
Bischof Wilhelm Egger war ein hervorragender Bibelgelehrter, ein Mann des Friedens, der eine Kirche des Dialogs zwischen Sprachen, Kulturen und Religionen hinterlassen hat. Er war ein einfacher, sensibler, zugänglicher Mensch, ein Mann des Gebetes, der ein besonderes Gespür für die Bedürftigen hatte. „Syn“ – miteinander, gemeinsam – so wünschte er sich das Leben in Kirche und Gesellschaft.

2009 - 2011
Karl Golser wurde am 16. Mai 1943 in Tscherms geboren. Zum Priester geweiht wurde er am 10. Oktober 1968 in Rom. In den Jahren 1962 bis 1973 absolvierte er seine Studien in Rom und Brüssel.
In der Folge wirkte Golser als Kooperator (1973-1975 in Kaltern, 1975–1977 in St. Nikolaus/Meran). Von 1977 bis 1982 war Karl Golser in der Glaubenskongregation im Vatikan tätig. 1982 kehrte er in die Diözese Bozen-Brixen zurück und begann seine Laufbahn als Professor für Moraltheologie an der Philosophisch-Theologischen Hochschule in Brixen.
Von 1982 bis 1986 wirkte Golser zusätzlich als Kurat in Sarns, nach der Erhebung von Sarns zur Pfarrei im Jahre 1986 war er bis 1991 als Pfarrer von Sarns tätig. An der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen wurde Karl Golser mehrmals zum Dekan und zum Prodekan gewählt. Seit 1991 war er zudem Canonicus poenitentiarius (Bußkanoniker) an der Kathedrale von Brixen.

Im Jahre 1994 wurde das Institut für Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung gegründet und Karl Golser war seitdem als Direktor des Instituts tätig. 1997 wurde Golser Kaplan der Delegation Bozen/Südtirol des Souveränen Malteser Ritterordens und 2001 Beauftragter für Studienfragen für die im Theologiestudium stehenden Priester und Laien. Im Jahre 2006 wurde er zum Präsidenten der Associazione Teologica Italiana per lo Studio della Morale (ATISM) gewählt.
Nach dem Tod von Bischof Wilhelm Egger wurde Karl Golser von Papst Benedikt XVI. am 5. Dezember 2008 zum neuen Bischof der Diözese Bozen-Brixen ernannt und am 8. März 2009 in Brixen von Kardinal Angelo Scola, Patriarch von Venedig, in Konzelebration mit Erzbischof Luigi Bressan von Trient, Bischof Manfred Scheuer von Innsbruck und weiteren zwei Dutzend Bischöfen zum Bischof geweiht.
 
Diözesanbischof Karl Golser erkrankte an einem atypischen Parkinsonsyndrom und teilte am 5. April 2011 mit, dass er in einem Schreiben an Papst Benedikt XVI. die Situation seines schwer angeschlagenen Gesundheitszustandes dargelegt hatte. Sein Rücktritt aus Gesundheitsgründen erfolgte im Rahmen jener Pressekonferenz am 27. Juli 2011, bei der Bischof Karl Golser selbst den Namen seines Nachfolgers, Ivo Muser, bekannt gab.Seitdem wohnte der emeritierte Bischof Karl Golser in Brixen.
Bischof Karl ist am 25. Dezember 2016 verstorben.

Mehr über Bischof Karl Golser

Seit 2011
Ivo Muser wurde am 22. Februar 1962 als drittes Kind einer Arbeiterfamilie in Bruneck geboren. Die Volksschule besuchte er in Gais, die Mittelschule und das humanistische Gymnasium in Bruneck. Nach seiner Matura im Jahre 1981 begann er mit dem Philosophie- und Theologiestudium an der Theologischen Fakultät der Universität Innsbruck. Untergebracht war er in dieser Zeit im Canisianum, dem internationalen, von den Jesuiten geführten Innsbrucker Priesterseminar.
Im Jahre 1986 empfing Ivo Muser die Diakonenweihe und absolvierte sein Pastoraljahr in Seis am Schlern. Zum Priester geweiht wurde er am 28. Juni 1987 in Brixen. In der Folge wirkte er zwei Jahre lang als Kooperator in Toblach, bevor er 1991 die Aufgabe als Privatsekretär von Bischof Wilhelm Egger übernommen hatte.
Von 1991 bis 1995 war Ivo Muser zum Dogmatik-Studium an der Päpstlichen Universität Gregoriana in Rom. Anschließend wirkte er als Dozent, ab 2002 als Professor an der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen.
1995 wurde Muser zudem Spiritual am Vinzentinum, von 1996 bis 2010 Regens am Priesterseminar in Brixen; von 1997 bis 2010 übernahm er auch die Aufgabe als Referent für die Ständigen Diakone.
2002 wurde Ivo Muser Kanonikus, ab 2005 auch Dekan an der Kathedrale zu Brixen.
Am 27. Juli 2011 wurde Ivo Muser von Papst Benedikt XVI. zum Bischof der Diözese Bozen-Brixen ernannt und am 9. Oktober 2011 im Dom zu Brixen von Erzbischof Luigi Bressan zum Bischof der Diözese Bozen-Brixen geweiht.
Am 29. November 2011 wurde Bischof Muser zum Vorsitzenden der „Kommission für Ökumene und interreligiösen Dialog“ der regionalen Bischofskonferenz von Nord-Ost-Italien gewählt.

Mehr über Bischof Ivo Muser

  • Hl. Ingenuin (ca. 590)
  • Alim (769-800?)
  • Heinrich I. (805? - 828?)
  • Aribo (828? - 842?)
  • Lantfried (845 - 875?)
  • Zerito
  • Zacharias (890 - 907)
  • Meginbert (907? - 926?)
  • Nithard (926? - 938?)
  • Wisunt (938? - 956?)
  • Richbert (956? - 975?)
  • Hl. Albuin (975? - 1006)
  • Adalbero (1006 - 1017)
  • Heriward (1017 - 1022)
  • Hartwig (1022 - 1039)
  • Poppo (1039 - 1048)
  • Altwin (1049 - 1097)
  • Burkhard (1091 - 1099?)
  • Anto (1097 - 110?)
  • Hugo (1100? - 1125)
  • Reginbert (1125 - 1139)
  • Sel. Hartmann (1140 - 1164)
  • Otto von Andechs (1165 - 1170)
  • Heinrich II. von Fügen (1170 - 1174)
  • Richer (1174 - 1177)
  • Heinrich III. (1178 - 1195)
  • Eberhard von Regensberg (1196 - 1200)
  • Konrad von Rodank (1200 - 1216)
  • Bertold I. von Neifen (1216-1224
  • Heinrich IV. von Taufers (1224 - 1239)
  • Egno von Eppan (1240 - 1250)
  • Bruno von Kirchberg (1250 - 1288)
  • Heinrich V. (1290 - 1295)
  • Landulf (1295 - 1300/1301)
  • Johann II. Sax (1302 - 1306)
  • Johann III. von Schlackenwert (1306 - 1322)
  • Ulrich von Schlüsselberg (1322)
  • Konrad von Klingenberg (1322 - 1324)
  • Albert von Enn (1324 - 1336)
  • Matthäus an der Gassen (1336 - 1363)
  • Lambert von Born (1363 - 1364)
  • Johann IV. Ribi von Lenzburg (1364 - 1374)
  • Friedrich von Erdingen (1376 - 1396)
  • Ulrich I. von Wien (1396 - 1417)
  • Sebastian I. Stempfel (1417 - 1418)
  • Berthold II. von Bückelsburg (1418 - 1427)
  • Ulrich II. Putsch (1427 - 1437)
  • Georg I. von Stubai (1437 - 1443)
  • Johann V. Röttel (1444 - 1450)
  • Nikolaus Cusanus (1450 - 1464)
  • Georg II. Golser (1464? - 1488)
  • Melchior von Meckau (1488 - 1509)
  • Christoph I. von Schroffenstein (1509 - 1521)
  • Sebastian II. Sprenz (1521 - 1525)
  • Georg III. von Österreich (1526 - 1539)
  • Bernhard I. von Cles (1539)
  • Christoph II. Fuchs von Fuchsberg (1539 - 1542)
  • Christoph III. von Madruzzo (1542 - 1578)
  • Johann VI. Thomas von Spaur (1578 - 1591)
  • Andreas von Österreich (1591 - 1600)
  • Christoph IV. Andreas von Spaur (1601 - 1613)
  • Karl I. von Österreich (1613 - 1624)
  • Hieronymus Otto Agricola (1625 - 1627)
  • Daniel Zen (1627 - 1628)
  • Wilhelm von Welsperg (1629 - 1641)
  • Johann VII. Platzgummer (1641 - 1647)
  • Anton von Crosini (1647 - 1663)
  • Sigmund Alphons von Thun (1663 - 1677)
  • Paulinus Mayr (1677 - 1685)
  • Johann VIII. Franz von Khuen (1685 - 1702)
  • Kaspar Ignaz von Künigl (1702 - 1747)
  • Leopold von Spaur (1747 - 1778)
  • Ignaz von Spaur (1779)
  • Joseph I. von Spaur (1779 - 1791)
  • Karl II. Franz von Lodron (1791 - 1828)
  • Bernhard II. Galura (1829 - 1856)
  • Vinzenz Gasser (1856 - 1879)
  • Johannes IX. von Leiß (1880 - 1884)
  • Simon Aichner (1884 - 1904)
  • Josef II. Altenweisel (1904 - 1912)
  • Franz Egger (1912 - 1918)
  • Johannes X. Raffl (1921 - 1927)
  • Johannes XI. Geisler (1930 - 1952)
  • Joseph III. Gargitter (1952 - 1986)
  • Wilhelm Egger (1986 - 2008)
  • Karl Golser (2009 - 2011)
  • Ivo Muser (seit 2011)