Stiller Einzug
Am Altar angekommen, verneigen sich die/der Leiterin/Leiter und die Minstrantinnen und Ministranten vor ihm und werfen sich nieder oder knien. Alle verweilen eine Weile in stillem Gebet. Dem Charakter des Karfreitags entsprechend wird heute keine Einführung gesprochen.
Eröffnungsgebet (Messbuch)
Verkündigung des Wortes Gottes
(Lektionar)
Erste Lesung - Jes 52,13-53,12
Psalm 31 (30), 2 u. 6.12–13.15–16.17 u. 25
GL 308,1 (Kehrvers); Psalm aus dem Lektionar im IV. Ton oder gelesen oder aus dem Freiburger Kantorenbuch Lesejahr B
Zweite Lesung - Hebr 4,14-16; 5,7-9
Ruf vor der Passion
GL 176,3 (Kehrvers); Vers beispielsweise aus dem Freiburger Kantorenbuch Lesejahr B
Passion - Joh 18,1-19,42
Die Leidensgeschichte des Herrn wird mit besonderer Feierlichkeit vorgetragen. Anzuraten ist, sie mit verteilten Rollen zu lesen oder zu singen.
Bei der Verkündigung der Leidensgeschichte werden keine Leuchter verwendet.
Stille
Große Fürbitten (Messbuch)
"In einer schweren öffentlichen Notlage kann der Ortsordnarius (Bischof, Generalvikar) eine besondere Bitte zusätzlich gestatten oder anordnen" (Messbuch Karwoche und Ostern, Seite 67). An Karfreitag 2022 wird vor oder anstelle der 9. Bitte die Bitte "Für die Menschen in Kriegsgebieten" gesprochen.
Aus der Zahl der Fürbitten, die das Messuch anbietet, können diejenigen ausgewählt werden, "die den örtlichen Verhältnissen am meisten entsprechen. Jedoch soll die Reihe der Gebetsanliegen gewahrt bleiben, die für das Allgemeine Gebet vorgesehen ist" (Messbuch Karwoche und Ostern, Seite 67).
L: Die Großen Fürbitten unterscheiden sich von den Fürbitten, die wir an anderen Tagen sprechen. Mehr als sonst laden sie uns ein, bei den ausgesprochenen Gebetsanliegen zu verweilen und sie mit dem persönlichen Gebet zu verknüpfen. Die Anliegen sind über Jahrzehnte und Jahrhunderte hinweg fast unverändert geblieben und verbinden uns heute mit betenden Menschen in der ganzen Welt und mit betenden Menschen früherer Zeiten. Bei den Großen Fürbitten steht das Gebet für die Kirche im Mittelpunkt. Die Hingabe Jesu am Kreuz ist die Geburtsstunde, der Ursprung der Gemeinschaft der Gläubigen. Wichtig ist auch das Gebet für alle, mit denen sich die Kirche verbunden fühlt. In den Großen Fürbitten beten wir zudem für Menschen, die in Not sind und für Menschen, die eine besondere Verantwortung tragen.
(Stefan Huber)
Kreuzverehrung
Das Herbeibringen des Kreuzes kann in Stille erfolgen. Währenddessen können auch folgenden Worte gesprochen werden:
L: Die Heilige Schrift berichtet uns: Es waren nicht viele, die unmittelbar um das Kreuz Jesu standen: die Mutter Jesu und ihre Schwester, dann eine weitere Maria, schließlich Maria von Magdala und zuletzt Johannes, der Jünger, den Jesus liebte.
In dem einen entscheidenden Moment findet nur Erwähnung, wer standhält beim Kreuz, wer sich von dem Geschehen berühren lässt, wer darauf vertraut, dass die Liebe Jesu im Kreuz ihre letzte Bestätigung findet. So begegnen auch wir dem Kreuz jetzt nicht als Zuschauer, sondern als Teilnehmer, als solche, die sich vom Kreuz Jesu innerlich berühren lassen.
(P. Ewald Volgger OT)
Erhebung des Kreuzes
Die Erhebung des Kreuzes geschieht in einer der beiden vorgesehenen Formen (siehe Messbuch Karwoche und Osteroktav, Seite 88):
1. Form: Ein verhülltes Kreuz wird zum Altar getragen und dort enthüllt und gezeigt
2. Form: Ein unverhülltes Kreuz wird an drei Orten in der Kirche gezeigt (am Portal, in der Mitte, beim Eingang zum Altarraum)
Der Ruf zur Kreuzerhebung wird beim Zeigen des heiligen Kreuzes gesungen: GL 803,2 oder GL 308,3 ("Seht das Kreuz, an dem das Heil der Welt gehangen" / A: "Kommt, lasset uns anbeten."), drei Mal in aufsteigender Tonhöhe. Danach knien alle vor dem Kreuz nieder und halten eine kurze Gebetsstille.
Verehrung des Kreuzes
Der gekreuzigten Christus kann mit einer Verneigung, einer Berührung oder einer Kniebeuge verehrt werden.
Improperien: GL 300,1-2 (Lektor*in spricht dazu Improperientext a. d. Lekt.) oder 826
Weitere Begleitgesänge: GL 823 oder 270 oder 563
Die Verehrung kann mit einem Gebet abgeschlossen werden, z.B.: GL 6,6
Vor dem Auszug
Vaterunser
L: Morgen, am Karsamstag, ist der Tag der Grabesruhe Jesu. Durch Beten und Fasten sind wir an diesem Tag untereinander verbunden. Wir bedenken das Leiden Jesu, seinen Tod uns seinen Abstieg in das Reich des Todes. Ein stilles Verweilen [vor dem Heiligen Grab] in der Kirche hilft uns, den Weg Jesu mitzugehen. Am Abend/In der Nacht um [ ] Uhr versammeln wir uns wieder in der frohen Zuversicht, dass der Tod und die Dunkelheit nicht das letzte Wort haben.
(Stefan Huber)
Segensgebet über das Volk (Messbuch)
Dem Charakter des Karfreitags entsprechend folgt kein Entlassungsruf.
Auszug
Der Auszug erfolgt in Stille.