Wir alle haben Erfahrungen mit Türen.
Türen, die sich öffnen und die verschlossen bleiben; Türen, die sich uns auftun, und Türen, die wir selber verschlossen halten. Wir empfinden es als freundlich und wohltuend, wenn uns jemand die Tür aufhält. Wir empfinden es als unfreundlich und beleidigend, wenn jemand die Tür zuknallt. Es tut uns gut, wenn wir an einer Tür empfangen werden. Und es tut weh, wenn eine Tür nicht aufgeht, obwohl wir wissen, dass hinter der Tür jemand ist. An solche menschlichen, alltäglichen Erfahrungen sollen wir denken, wenn das Evangelium heute in der Bildrede vom guten Hirten, Jesus als d i e Tür bezeichnet.
Im Alten Testament wird Gott der Hirt seines Volkes genannt. Wenn das Neue Testament Jesus als den guten Hirten und als die Tür zum Leben bezeichnet, liegt darin ein ungeheurer Anspruch: Er, der Auferstandene, ist durch seine Lebenshingabe für die Menschen die Tür zu Gott selber. Alles kommt darauf an, auf seine Stimme zu hören und seine Stimme herauszuhören aus den vielen anderen Geräuschen, Stimmen und Angeboten des Lebens.
Oggi, nella Giornata mondiale di preghiera per le vocazioni, siamo invitati a pregare per avere in dono persone che condividono le preoccupazioni del buon pastore e che cercano, partendo dalla Parola di Dio e dai sacramenti, di aprire ad altri la porta per una pienezza di vita. Il numero delle vocazioni religiose è notevolmente calato anche nella nostra terra. Certo i numeri non dicono tutto, ma non possiamo ignorarli. Le vocazioni religiose sono sempre anche indice della vivacità di una Chiesa locale. Si tratta di una questione di vitale importanza per la nostra Diocesi e la Chiesa universale. Non può essere delegata, riguarda tutti: famiglie, comunità parrocchiali, sacerdoti, religiosi, docenti di religione, gruppi giovani e associazioni ecclesiali.
Eine dreifache Bitte richte ich deswegen heute an alle, die diesen Gottesdienst mitfeiern und die mir jetzt zuhören.
Eine erste Bitte: Im Gebet um geistliche Berufe kommt zum Ausdruck, dass wir sie brauchen, wünschen und wollen, und dass wir bekennen: Wir können sie nicht selber machen; sie sind nicht das Ergebnis unserer Planung und Leistung, sondern Geschenk des rufenden und berufenden Herrn an seine Kirche. Deshalb ist das regelmäßige, wirklich vertrauensvolle Gebet die Grundlage, um für geistliche Berufe offen und empfänglich zu sein.
Die zweite Bitte: Warum es nicht wieder wagen, junge Menschen auf die Möglichkeit eines geistlichen Berufes anzusprechen? Sind wir noch imstande, offen und positiv über geistliche Berufe zu sprechen, nicht zwei- und mehrdeutig, nicht mit vorgehaltener Hand, sondern mit Überzeugung? Hand aufs Herz: Möchte ich, dass mein Sohn, meine Tochter, unser Enkel einen geistlichen Beruf wählt? Selbstverständlich werde ich das nur tun, wenn ich selber von der Sinnhaftigkeit, von der Notwendigkeit, von der Zumutbarkeit und nicht zuletzt von der Schönheit einer solchen Entscheidung überzeugt bin. Geistliche Berufe können dort wachsen und reifen, wo sie nicht nur „problematisiert“ werden, sondern wo sie erlebt werden als ein sinnvoller und sinnstiftender Lebensentwurf! „Es muss noch mehr als alles geben“, sagt die Schriftstellerin Ingeborg Bachmann.
Und noch die dritte Bitte: Unsere Zeit hat viele Idole und Vorbilder. Vor allem Jugendliche suchen nach Menschen, die sie nachahmen, denen sie nachfolgen können, manchmal mit erschreckender Treue. Auch geistliche Berufe brauchen persönliche Vorbilder. Das ist eine Frage und Herausforderung für Priester und Ordensleute, aber genauso für Eltern und Großeltern, für Freunde, für Mitchristen. Nur Leben zieht Leben an. Nur geistliches Leben bringt geistliches Leben hervor. Nur gelebter Glaube überzeugt und gibt Lust, ebenso zu werden und zu leben.
L’importanza delle vocazioni è sottolineata anche in queste settimane di pandemia. In fondo il coronavirus sta ponendo a tutti noi una domanda vocazionale, la domanda fondamentale dell’uomo: che senso ha la vita? Che senso ha la mia vita?
Sacerdoti, religiosi e consacrati cercano di rispondere stando vicini alle tante persone che soffrono per la morte dei propri cari e per le difficili condizioni di vita causate dal virus. Ai sacerdoti la gente si rivolge con fiducia e trova ascolto e sostegno. Una testimonianza di dedizione e servizio.
Come vescovo oggi ringrazio tutti coloro a cui stanno a cuore le vocazioni sacerdotali e religiose e che accompagnano i giovani incoraggiandoli nel loro cammino. Ringrazio anche tutti coloro che mostrano pazienza con noi sacerdoti, che hanno pazienza e comprensione per gli errori e i limiti delle persone che hanno scelto una vocazione religiosa. I sacerdoti di domani, le vocazioni religiose che domani saranno al servizio della comunità dei credenti, vivono oggi nelle nostre famiglie e comunità parrocchiali. Se ogni famiglia e ogni comunità parrocchiale è consapevole di questo e agisce di conseguenza, il buon pastore, a cui sta a cuore la sua chiesa, ci donerà anche in futuro le vocazioni di cui abbiamo bisogno secondo la sua volontà.
Für uns alle kommt es darauf an, auf seine Stimme zu hören und durch die Tür zu gehen, die er uns offen hält und die er selber ist.