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Botschaften & Stellungnahmen

Bischof Muser: Neue Richtlinien sollen guten gemeinsamen Weg ermöglichen

Die Seelsorgeeinheiten gewinnen immer mehr an Gestalt. Deshalb ist es notwendig geworden, Entwicklungen im Bereich der Gottesdienste mit diözesanen Richtlinien zu begleiten. Für Bischof Ivo Muser zielen die neuen Richtlinien darauf ab, "scheinbar gegensätzliche Entwicklungen der letzten Jahre in ihren berechtigten Anliegen wahrzunehmen und einen guten gemeinsamen Weg zu ermöglichen".

Lebendige Gemeinden – kraftvolle Mitte

„Die Richtlinien zielen darauf ab, scheinbar gegensätzliche Entwicklungen der letzten Jahre in ihren berechtigten Anliegen wahrzunehmen und einen guten gemeinsamen Weg zu ermöglichen“, so Bischof Ivo Muser. Für ihn wird es zunehmend wichtig, aus den Erfahrungen in den Missionsgebieten zu lernen: „Zum einen hat es Priorität, dass das liturgische Leben in den Pfarrgemeinden gerade auch an den Sonn- und Festtagen weiterhin gepflegt und gefördert wird, wobei unterschiedliche Formen gottesdienstlichen Feierns an Bedeutung gewinnen. Gleichzeitig wird es aber auch ein gemeindenverbindendes Zentrum geben, in dem verlässlich Eucharistie gefeiert wird. Diesem doppelten Anliegen tragen die neuen Richtlinien Rechnung“.

 

Herrentag – Herrengemeinde – Herrenmahl

In diesem Zusammenhang bittet der Bischof darum, in der konkreten liturgischen Praxis einer Gemeinde am Sonntag keine einseitigen Schwerpunkte zu setzen: „Herrentag, Herrengemeinde und Herrenmahl gehören zusammen und können nicht gegeneinander ausgespielt werden: Dort, wo sich Menschen versammeln, um den Sonntag zu heiligen, hat die Eucharistiefeier einen Vorrang. Trotzdem dürfen wir nicht die eigene Würde anderer gottesdienstlicher Feiern in Frage stellen, die darauf abzielen, am Sonntag liturgische Versammlung zu ermöglichen, das Wort Gottes zu hören und gemeinsam darauf zu antworten. Wort-Gottes-Feiern, die Tagzeitenliturgie und andere Formen des gemeinsamen Betens und Feierns sind auch am Sonntag nicht mehr wegzudenken“, so der Bischof. „Die Hl. Messe hat, wenn sie gefeiert werden kann, am Sonn- und Feiertag selber eine besondere Bedeutung. Ich möchte aber auch dazu ermutigen, entsprechend den Richtlinien, den Vorabend des Sonntages und die Wochentage als besondere Zeiträume zu entdecken, in denen die Wort-Gottes-Feier, ein Abendlob, eine Vigilfeier oder andere Formen bevorzugt gefeiert werden und so nicht nur als Lückenfüller wahrgenommen werden. Die stärkere Betonung des Wortes Gottes in der Liturgie und im Leben der Kirche ist ein Gebot der Stunde.“

 

Umsetzung als Weg

„Die Richtlinien sollen“, so Bischof Ivo Muser, „nicht von heute auf morgen die momentane liturgische Praxis in den Seelsorgeeinheiten ersetzen. Es geht darum, sich in der Seelsorgeeinheit den Anliegen zu stellen, einen gemeinsamen Weg zu beginnen und die Vorgaben letztlich so umzusetzen, dass dadurch auch in Zukunft gottesdienstliches Feiern seine Kraft entfalten kann. Die Regelungen fordern von Pfarreien und betroffenen Personen einen Einsatz, der sowohl die eigene Pfarrei als auch das Wohl der Seelsorgeeinheit in Blick haben wird. Es geht um die gegenseitige Achtsamkeit und Hilfe für eine gute gemeinsame Zukunft.“

 

Dank

Bischof Ivo Muser richtet in den Richtlinien selbst seinen Dank an alle, die in den Seelsorgeeinheiten wirken, an „die Diözesanpriester und Diakone ebenso wie an die haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, an die liturgischen Dienste und Pfarrverantwortlichen. Ein Dank ergeht besonders an die Ordensleute, die nach ihren eigenen Kräften und unter Wahrung des eigenen Charismas der Diözese großzügig ihre Mitarbeit anbieten.“