Der Friede sei mit euch: Diese Zusage des auferstandenen Christus hat an diesem Osterfest einen ganz besonderen Klang. In der Ukraine leiden Menschen seit mehr als zwei Jahren an den Folgen eines grausamen Angriffskrieges. Die Bilder, die uns seit Monaten aus dem Heiligen Land erreichen, sind menschenverachtend und dramatisch. Auf Terror und Krieg gibt es nur eine menschlich – christliche Antwort: die Bereitschaft zum Frieden. Zu Friedensverhandlungen darf es keine Alternative geben. Die Waffen müssen endlich schweigen. Der „Mut zur weißen Fahne“ ist nicht Kapitulation, sondern Stärke, Verantwortung und Ausdruck von Menschlichkeit. Papst Franziskus wird nicht müde, dafür zu werben. Krieg beginnt nicht auf den Schlachtfeldern, sondern in den Gedanken, Gefühlen und Worten der Menschen. Es gibt keine Siege, die durch Terror, Krieg, Nationalismus, Abwertung anderer Völker, Sprachen und Kulturen erreicht werden. Am Ende eines Krieges gibt es immer nur Verlierer.
Der Friede sei mit euch: Österliche Menschen gestalten ihr Zusammenleben als Menschen der Hoffnung und des Friedens – nicht rückwärtsgewandt, sondern mit dem gemeinsamen Blick nach vorne. Sie sind nicht kriegstüchtig, sondern friedenstüchtig! Sie setzen sich für eine Einheit in der Vielfalt ein – hier bei uns, in einem gemeinsamen Europa, wo verschiedene Kulturen sich begegnen und gegenseitig bereichern, im Großen der Welt. Wir brauchen verbindende und versöhnende Zeichen, die uns helfen, auch die Geschichte mit ihren Wunden und ihren Fehlern gemeinsam zu lernen, zu deuten und zu verzeihen. Auch bei uns in Südtirol.
Der Friede sei mit euch: Mit dieser ersten Zusage Jesu am Abend des Auferstehungstages wünsche ich allen ein hoffnungsvolles, frohes und friedvolles Osterfest. Bauen wir mit Christus, dem Sieger über Gewalt, Tod und Grab, Brücken des Friedens.