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Predigten

Priesterjubiläen 2020

Bischof Ivo Muser

Brixner Dom, 29.06.2020

Liebe Mitbrüder, cari confratelli, Schwestern und Brüder im Glauben!

Petrus: Fischer aus Betsaida am See Genesaret. Paulus: Zeltmacher aus Tarsus und einer der begabtesten Rabbis aus der Schule des berühmten Gamaliel. Petrus: er verleugnet den Herrn dreimal und flieht das Kreuz. Paulus: fanatischer Christenverfolger.

Petrus und Paulus: Zwei Menschen mit Schwächen und Stärken, aus deren unterschiedlichen Begabungen und aus deren gemeinsamem Zeugnis die Kirche lebt. Unsere Kirche, gegründet auf dem Felsen Petrus, gesandt in alle Welt durch den Missionsgeist des Paulus.

Petrus und Paulus: So spannungsreich ist unsere Kirche! Sie stehen für den Anfang unserer Kirche, die auch heute um ihre Identität und um ihre Gestalt ringen muss, was nicht immer konfliktfrei vor sich geht.

Petrus und Paulus: Zwei Menschen, zwei Wege, aber vereint in der engen Bindung an Jesus, den Christus, den Gekreuzigten und Auferstandenen. Menschen wie ihnen, mit Brüchen in ihrer Biographie, hat Gott seine Heilsgeschichte anvertraut.

Petrus und Paulus: Zwei zerbrechliche Gefäße (vgl. 2 Kor 4,7) wie wir alle, aber – um es mit dem seligen Kardinal John Henry Newman zu sagen – „berufen, etwas zu tun und zu sein, wozu kein anderer berufen ist“.

 

Liebe Mitbrüder, ihr schaut in diesem Jahr zurück auf siebzig, fünfundsechzig, sechzig, fünfzig, vierzig oder fünfundzwanzig Priesterjahre. Bei einem Jubiläum halten wir inne, wir schauen zurück, wir deuten unseren Lebensweg. Nur ihr selber könnt eine Antwort geben auf die wichtigen Fragen, die mit einem Jubiläum verbunden sind: Warum bin ich Priester geworden? Warum bin ich es geblieben? Was bedeutet mir mein Priestersein? Würde ich mich noch einmal dazu entscheiden?

Neben diesen sehr persönlichen Fragen möchte ich an diesem Festtag mit euch eine Frage vertiefen, die für uns Priester persönlich und noch mehr für das Leben und Wirken unserer Kirche von größter Bedeutung ist: Warum brauchen wir überhaupt Priester? Die Antwort darauf kann nur eine Antwort des Glaubens sein: Weil es um Christus geht, brauchen wir Priester. Christus zu verkünden im Wort und in den Sakramenten, gelegen oder ungelegen, ob man es hören will oder nicht – dafür steht der Dienst des Priesters. Weil d i e Quelle unserer Christusbeziehung, die Eucharistie, nicht versiegen darf, brauchen wir Priester. Wir brauchen Menschen, die uns gerade durch das Weihesakrament daran erinnern, dass die Kirche nur von Christus her existiert.

Kirchliches Leben erschöpft sich keineswegs im sakramentalen Dienst der Priester. Die ganze Kirche ist größer und umfassender als ihr Amt. Aber diese Kirche, gegründet auf dem Fundament der Apostel, kann nicht verzichten auf den ganz spezifischen sakramentalen Dienst, der seine Grundlage im Weihesakrament hat.

Deswegen ist Priesterweihe, das Leben und der Dienst eines Priesters und auch die Feier eines Priesterjubiläums zuerst und zuletzt ein Bekenntnis unseres Glaubens an Christus. Um ihn geht´s im Dienst des Priesters. Worum denn sonst? Was bliebe vom Dienst eines Priesters, wenn wir nicht von Christus reden? Nichts, was der Rede wert ist.

Liebe Mitbrüder, erneuert heute mit Petrus und Paulus diese Beziehung, auf dem Hintergrund eurer eigenen Lebens-, Glaubens- und Berufungsgeschichte, auf dem Hintergrund eurer Erfolge und Misserfolge, eurer Freuden, Sorgen und Kämpfe, eures Versagens und eurer Schwächen, Fehler und Sünden.

Erneuert heute mit Bereitschaft und Dankbarkeit eure Weihe; sagt ganz persönlich – wie am Tag eurer Priesterweihe – euer Adsum: Ich bin bereit. Mit Gottes Hilfe bin ich bereit.

Nell´odierna solennità degli apostoli Pietro e Paolo in tutto il mondo viene proclamato uno dei brani più conosciuti di tutto il vangelo. Pietro, a nome dei Dodici, rende la propria confessione di fede a Gesù riconoscendolo come il Cristo, come Messia e Figlio di Dio. In risposta, il Signore gli rivela la missione che intende affidargli, quella cioè di essere la “pietra”, la “roccia”, il fondamento visibile su cui è costruito l’intero edificio spirituale della Chiesa. Ma in che modo Pietro è la roccia? Come egli deve attuare questa prerogativa, che naturalmente non ha ricevuto per se stesso?

Il racconto dell’evangelista Matteo ci dice anzitutto che il riconoscimento dell’identità di Gesù pronunciato da Simone non proviene «dalla carne e dal sangue», cioè dalle sue capacità umane, ma da una particolare rivelazione di Dio Padre. Invece subito dopo, quando Gesù preannuncia la sua passione, morte e risurrezione, Pietro reagisce proprio a partire da “carne e sangue”: Egli si mise a rimproverare il Signore: “… questo non ti accadrà mai» ( Mt 16,22). E Gesù a sua volta replicò: “Dietro a me, Satana! Tu mi sei di scandalo, perchè non pensi secondo Dio ma secondo gli uomini (Mt 16, 23). Il discepolo che, per dono di Dio, può diventare solida roccia, si manifesta anche per quello che è, nella sua debolezza umana: una pietra sulla strada, una pietra in cui si può inciampare – in greco skandalon. Che realismo: Pietro è capace di diventare satana! Appare qui evidente la tensione che esiste tra il dono che proviene dal Signore e le capacità umane; e in questa scena tra Gesù e Pietro vediamo in qualche modo anticipato il dramma della chiesa, il dramma della storia del papato, il dramma del nostro cuore, la grande tensione che attraversa la vita communitaria e personale di noi cristiani.

Cari confratelli, questa tensione tra “Pietro” e “satana”, tra professione di fede e scandalo, tra obbedienza e dissobbedienza è presente anche nella nostra vita e nel nostro servizio sacerdotale. Dobbiamo scegliere e dobbiamo deciderci – sempre di nuovo.

Nel giorno della vostra ordinazione presbiterale il vescovo ordinante vi ha chiesto: “Vuoi essere sempre più strettamente unito a Cristo sommo sacerdote, che come vittima pura si è offerto al Padre per noi, consacrando te stesso a Dio insieme con lui per la salvezza di tutti gli uomini?” È questo il mistero del nostro essere sacerdoti.

Heilige Apostelfürsten Petrus und Paulus, erbittet uns die Leidenschaft für Christus, die Liebe zu den Menschen, für die wir Priester sein dürfen. Macht uns immer wieder Mut für Jesus Christus in seiner Kirche!