Sowohl Bischof Ivo Muser als auch Landeshauptmann Arno Kompatscher betonten im Gespräch, dass das Verhältnis zwischen Kirche und Politik in Südtirol „von gegenseitigem Respekt geprägt“ sei.
In Bezug auf die wechselvolle und zum Teil auch sehr leidvolle Geschichte Südtirols in den vergangenen Jahrzehnten sagte Landeshauptmann Kompatscher, dass sich die Südtirolpolitik nach dem Paketabschluss 1969 für den „Weg des Dialogs und des Kompromisses“ entschieden habe. Jetzt gebe es leider wieder viele, die den Weg des Nationalismus gehen möchten. „Ich hoffe, wir haben wieder den Mut zum Kompromiss“, betonte Kompatscher.
Bischof Ivo Muser stimmte der Aussage von Landeshauptmann Kompatscher zu: „Wehret den Anfängen, seid kritisch bestimmten Aussagen gegenüber und schreibt gemeinsam an einer neuen Geschichte.“
Weitere Themen, die im Interview, das in der heutigen Ausgabe der Kirchenzeitung erschienen ist, angesprochen werden, sind unter anderem das Unbehagen in weiten Teilen der Bevölkerung, das Zusammenleben der drei Sprachgruppen, die Herausforderungen bei der Integration von Immigranten sowie der Protest der Jugendlichen bezüglich des Klimaschutzes. Die beiden höchsten politischen und kirchlichen Repräsentanten Südtirols werfen schließlich auch einen Blick in die Zukunft.