Nach dem einleitenden Text werden von unterschiedlichen Leserinnen die einzelnen Begriffe auf den Textkarten (s. Anlage) gezeigt und der Text dazu vorgelesen. Am Schluss wird ein langes (rotes) Band durch alle Karten durchgezogen, sodass sie zusammenhängen. Die Blätterkette wird dann vor den Altar/auf die Stufen… oder an einem anderen passenden Ort hingelegt oder aufgehängt. Am Schluss des Gottesdienstes wird darauf noch einmal zurückgekommen. (s. Abschluss)
L1: Wir haben uns heute hier versammelt, um am Familiensonntag gemeinsam Gottesdienst zu feiern. Gemeinsam wollen wir nun genauer auf das hinschauen, was Familie ausmacht. Familie ist, so schreibt Papst Franziskus, nicht so sehr ein Idealzustand, sondern eine herausfordernde Collage aus vielen unterschiedlichen Wirklichkeiten voller Freuden, Dramen und Träume. (Vgl. AL 57) Auch wir kennen das in unseren Familien.
L 2: Familie ist Gemeinschaft: In unserer Familie spüren wir, dass wir zusammengehören: beim Essen, wenn wir einander begrüßen, uns verabschieden, wenn wir miteinander Zeit verbringen und uns helfen. Es ist schön, dass wir zusammengehören und füreinander da sind.
L 3: Familie ist Überforderung: In unserem Familienleben gibt es auch Momente der Überforderung: wenn es viele Hausaufgaben gibt, wenn die Termine dicht an dicht stehen, wenn wir uns nicht verstehen, wenn es Krisen und Streit gibt. Das ist nicht angenehm.
L 4: Familie ist Geborgenheit: In der Familie spüren wir auch, dass wir geborgen sind, dass wir so sein dürfen, wie wir sind, mit unseren starken und schwachen Seiten, dass wir auch einmal nichts leisten müssen, sondern einfach sein dürfen. Das tut gut.
L 5: Familie ist Geduld: In der Familie brauchen wir Geduld mit den anderen, wenn wir aufeinander warten oder die Fehler von jemandem ertragen müssen. Wir spüren aber auch, dass die anderen Geduld mit uns haben.
L 6: Familie ist Freude: Familie ist der Ort, wo wir unsere Freude und unser Glück miteinander teilen: wenn etwas gelingt, wenn wir die Schönheit der Natur erfahren, wenn wir eine erfüllte Zeit miteinander verbringen, wenn uns ganz unerwartet ein Glück widerfährt.
L 7: Familie ist Streit und Versöhnung: Immer wieder geraten wir aneinander. Ein Wort gibt das andere, wir gehen uns gegenseitig auf die Nerven und verstehen uns nicht. Wir ahnen aber auch, dass uns Streit weiterbringt und Entwicklung ermöglicht, wenn wir ihn fair gestalten und einander dabei nicht verletzen.
L 1: „Alle ziehen an einem Strang“, diese Redensart bezeichnet eine Situation, in der alle Beteiligten sich mit vereinten Kräften für eine Sache einsetzen. Dafür müssen alle in die gleiche Richtung ziehen, müssen alle gemeinsam etwas wollen. Der Apostel Paulus beschreibt im Brief an die Kolosser die Liebe als einen solchen Strang: Er sagt: „Vor allem aber liebt einander, denn die Liebe ist das Band, das alles zusammenhält und vollkommen macht.“ (Kol 3,14)
Auch in unseren Familien ist es die Liebe, die uns zusammenhält. Die Liebe, die wir zuerst immer geschenkt bekommen haben, macht uns fähig, selbst zu lieben, zu vergeben, zu vertrauen, geduldig zu sein, uns zu versöhnen… Als Zeichen für diese Liebe, die alles zusammenhält ziehen wir nun dieses Band durch die Karten.
Ein (rotes) Band wird durch die vorbereiteten Löcher in den Begriffskarten gezogen. Das Band sollte so lang sein, dass am Schluss Stücke davon abgeschnitten werden können (s. Abschluss).