Der Glauben als vertrauensvolle Beziehung zu Gott und den Menschen ist nie einfach eine fertige Sache. Er ist vielmehr der Anfechtung ausgesetzt, muss wachsen, reifen, sich bewähren. Dies geschieht in der Auseinandersetzung mit dem eigenen Leben, den Erfahrungen und Herausforderungen, die uns begegnen. Wir können an den Höhen und Tiefen des Lebens wachsen, wenn wir sie in Beziehung setzen mit dem reichen Schatz an Erfahrungen, die uns die Gemeinschaft überliefert. Hier liegt auch der Sinn der kirchlichen Tradition. Sie bewahrt und überliefert die Erfahrungen derer, die vor uns mit Gottes Wort gerungen haben, damit das Wort Gottes auch heute lebendig bei uns ankommen kann. In der lebendigen, kreativen, auch konfliktreichen Auseinandersetzung zwischen Tradition und heutiger Lebenserfahrung kann Glauben heute wachsen. Lernen bedeutet in diesem Sinn kein „Auswendiglernen“ des immer Gleichen, sondern eine lebendige Auseinandersetzung mit dem Leben auf dem Hintergrund der reichen Erfahrung die andere Menschen vor uns mit Gottes Wort, mit Jesus Christus gemacht haben.
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