Von Bischof Ägidius J. Zsifkovics wurde Bischof Ivo Muser in die Diözese Eisenstadt zum traditionellen Martinsfest eingeladen. Bischof Muser hielt gestern den Festvortrag bei der Festakademie zu St. Martin in der Wirtschaftskammer von Eisenstadt. Auch eine Begegnung mit dem Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. stand auf dem Programm.Zum gestrigen Martinsfest konnte Bischof Ägidius Zsifkovics am Vormittag beim Festgottesdienst im Eisenstädter Martinsdom den Ökumenischen Patriarchen Bartholomaios I. begrüßen. Mit dem Patriarchen waren auch Metropolit Arsenios (Kardamakis) und weitere Metropoliten des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel nach Eisenstadt gekommen. Die Diözese Eisenstadt hat der Griechisch-orthodoxen Kirche in Österreich ein kirchliches Grundstück zur Verfügung gestellt, auf dem das erste orthodoxe Kloster Österreichs entstehen soll. Dieses neue Kloster solle „einen Raum gelebter, von Nächstenliebe und Respekt getragener Ökumene zwischen orthodoxen und katholischen Christen“ ermöglichen, so Bischof Zsifkovics.Am Nachmittag stand ein Festakt in der Wirtschaftskammer von Eisenstadt auf dem Programm, bei dem Bischof Ivo Muser den Festvortrag hielt. „Eine Kirche im Aufbruch mit offenen Türen“ (nach Evangelii gaudium von Papst Franziskus, Art. 46) war der Titel seines Vortrages. Bischof Muser zeigte darin auf, wie dieses Schreiben von Papst Franziskus ein „Schlüssel“, aber auch ein „Stachel“ für den weiteren Weg der Kirche ist. Papst Franziskus stehe für eine Kirche, die bereit sei, „ihre Erstarrungen aufzubrechen und voranzugehen, sich nicht um sich selbst zu drehen, sondern aus sich herauszugehen - bis an die Grenzen, an die Menschen geraten können“, so Bischof Muser, der darauf hinwies, dass damit auch ein seelsorglicher Perspektivenwechsel verbunden ist.Der Papst habe sich eindringlich - so Muser - gegen Strukturen gewandt, die „einschließen“ und „falschen Schutz geben“, gegen „Gewohnheiten, in denen wir uns ruhig fühlen, während draußen eine hungrige Menschenmenge wartet und Jesus uns pausenlos wiederholt: Gebt ihr ihnen zu essen!“Bischof Muser wies in seinen Ausführungen auch darauf hin, dass er im Bistum Bozen-Brixen eine Haltung des Dialogs einfordere, „als Ringen und Suchen eines gemeinsamen Weges, in der Treue zur anvertrauten Botschaft und in der Verantwortung für unsere Zeit“. Von der Diözesansynode erwarte er sich konkrete Entscheidungen, nicht zuletzt im strukturellen Bereich der Ortskirche; „vor allem aber erwarte ich mir, dass uns bewusst bleibt: Alle Reformen ohne neue Geistigkeit führen nur zu neuen leeren Formen“.Bischof Muser schloss seine Ausführungen mit dem Wunsch, die Diözese Eisenstadt und auch seine eigene mögen „eine Kirche des Dialogs sein, im Gespräch mit IHM und untereinander, eine Kirche im Aufbruch - mit offenen Türen: hinter dem Herrn her und immer auf den Herrn zu, mit Freude und Hoffnung.“ Zum Vortrag (Video)
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