Acht Bischöfe von Nord-Ost-Italien haben sich heute im Rahmen des Ad limina Besuches mit Papst Franziskus getroffen. Dabei wurde über die Situation in den Diözesen gesprochen und Papst Franziskus hat in einer offenen Atmosphäre den Bischöfen Anregungen zu verschiedenen Herausforderungen gegeben.Bischof Ivo Muser bezeichnete das 90-minütige Treffen mit Papst Franziskus als beeindruckend und sehr schön, bei dem wir ausreichend Zeit hatten verschiedene Herausforderungen ganz offen anzusprechen und in Franziskus einen Papst vor uns sahen, der uns sehr genau zugehört und Mut zugesprochen hat.Acht Bischöfe von Nord-Ost-Italien haben an diesem Treffen mit Papst Franziskus teilgenommen. Es war eine ganz besondere Atmosphäre, sagte Bischof Muser und erklärte: Wir sind mit dem Papst im Kreis gesessen und in dieser mitbrüderlichen Atmosphäre hat jeder Bischof sein Bistum vorgestellt und ist auf die dortigen Herausforderungen eingegangen.Bei der Vorstellung der Diözese Bozen-Brixen hat Bischof Muser auf die christlichen Wurzeln des Landes hingewiesen, ist auf die Situation der drei Sprachgruppen eingegangen und auf den wertvollen Dienst, den die Kirche in diesem Bereich geleistet hat und leistet ein Beitrag, der auch gesellschaftlich immer mehr gesehen und anerkannt wird; dies vor allem auch deshalb, weil zunehmend verstanden wird, dass es sich hierbei keineswegs nur um eine Herausforderung, sondern um eine Bereicherung handelt. Bischof Muser ist in seinen Ausführungen auch darauf zu sprechen gekommen, dass sich das Gesicht des Landes und der Diözese stark verändert gesellschaftlich und innerkirchlich. Auch den Sonntag hat Bischof Muser angesprochen und betont, dass in der gesellschaftlichen Entwicklung in Italien, wo auf Produktivität, Effizienz, Wirtschaftlichkeit gesetzt wird, für die Kirche viel auf dem Spiel steht, da der Sonntag wesentlich zur christlichen Identität gehört.Als Kernaufgaben nannte Bischof Muser die Weitergabe des Glaubens an Kinder und Jugendliche, aber heute genauso an Erwachsene; zudem die geistlichen Berufe und die großen Umbrüche in Ehe und Familie; die wertvollen Traditionen, die es immer noch gibt und die es gilt, mit Glauben und neuem Leben zu füllen. Dabei zeigte der Bischof auf, dass die Diözesansynode eine Antwort auf die pastoralen und strukturellen Herausforderungen im Bistum Bozen-Brixen sein soll. Als besonderen Reichtum hat der Bischof die vielen guten und treuen Priester und Ordensleute, aber auch die vielen Laienmitarbeiterinnen und -mitarbeiter hervorgehoben und unterstrichen, dass die Kirche in der Gesellschaft präsent ist und geschätzt wird.Papst Franziskus seinerseits hat mit Sorge auf die sinkende Zahl der geistlichen Berufe in den Diözesen von Nord-Ost-Italien den Blick gerichtet, hat sein Bedenken auf die Veränderungen im Bereich von Ehe und Familie zum Ausdruck gebracht und betont, dass der Glaube oftmals nur mehr als Event gesehen wird, der nicht mehr übertragen wird in das alltägliche Leben, in die Lebensplanung. Mit Sorge blickte Papst Franziskus auch auf die ökonomische Krise und gab zu bedenken, dass eine Zunahme dieser Krise soziale und gewaltsame Konflikte zur Folge haben könnte.Als Antwort auf diese großen Herausforderungen ermutigte Papst Franziskus die Bischöfe dazu, Zeugen der Frohen Botschaft zu sein, Zeichen der Hoffnung zu setzen und den jungen Menschen Mut zuzusprechen. Papst Franziskus legte den Bischöfen nahe alles zu tun für geistliche Berufe und hat mit großer Nachdenklichkeit und mit Nachdruck unterstrichen, dass es Aufgabe der Kirche sei, Hoffnung zu vermitteln, als Kirche glaubwürdig und präsent zu sein unter den Menschen.Ans Herz gelegt hat Papst Franziskus den Bischöfen das Apostolische Schreiben Evangelium nuntiandi von Papst Paul VI., das nach wie vor unübertroffen sei und wo ein Kerngedanke zu finden ist, der die Person und die Botschaft des Papstes deutlich vor Augen führt: Der heutige Mensch hört lieber auf Zeugen als auf Lehrer. Wenn er auf Gelehrte hört, dann, weil sie Zeugen sind."
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