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Pressemitteilungen 2021

Bischof Muser zu Mariä Himmelfahrt: Menschlich-leibliche Nähe zeigen

Am 15. August begeht die Kirche das Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel. Bischof Ivo Muser hat den Festgottesdienst heute im Bozner Dom gefeiert. Der Dom in der Landeshauptstadt sowie der Brixner Dom begehen heute genauso wie mehr als 50 andere Kirchen in der Diözese ihr Patroziniumsfest.

„Wissen Sie, was mir in der Coronazeit besonders gefehlt hat? Der Händedruck“, sagte der Bischof zu Beginn seiner Predigt im Bozner Dom. Das sei ihm ganz neu bewusst geworden: „Wir brauchen körperlichen Kontakt. Leibliche Berührung ist lebenswichtig, vom Neugeborenen bis zum Sterbenden.“ Auch in Coronazeiten gelte es, einander nahe zu sein, ohne sich zu nahe zu kommen: „Vielleicht werden wir sogar aufmerksamer füreinander: ein herzlicher Blickkontakt, ein bewusstes Zunicken, ein Lächeln. Auch das sind Formen des leiblichen Austausches“, so der Bischof.

Um körperlichen Kontakt, um den Leib gehe es auch am Festtag der leiblichen Aufnahme Mariens in den Himmel, betonte der Bischof: „Ich finde in diesem Fest eine Antwort auf die Frage, die die Menschheit seit eh und je beschäftigt: Was wird aus unserem Leib nach dem Tod?“

Der Bischof wies dann darauf hin, dass der Leib mehr als eine Hülle sei, ein Gewand, das man anziehe und wieder ablegen müsse. „Ich bin mein Leib und nicht nur meine Seele! Und der christliche Glaube verheißt mir, dass es ein leibliches Leben nach dem Tod gibt. Wir können uns nicht vorstellen, wie das aussehen wird. Aber alles, was zum vollen Menschsein gehört, Seele und Leib, wird im ewigen Leben ganz erfüllt da sein“, unterstrich Muser. Der Bischof sieht in diesem Aspekt auch die frohe Botschaft des heutigen Festes: „Maria ist jetzt schon im Himmel, nicht nur mit ihrer Seele, sondern auch leiblich.“

In Coronazeiten sind Vorschriften und Abstandsregeln einzuhalten, aber „eines haben wir hoffentlich schon gelernt: wie unersetzbar kostbar unser Leib ist; wie wichtig menschlich-leibliche Nähe ist und wie wichtig es ist, Nähe nicht nur zu denken, sondern zu zeigen und auszudrücken“, sagte der Bischof abschließend.

Während des Festgottesdienstes fand auch die traditionelle Kräutersegnung statt.