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Pressemitteilungen 2016

Eröffnung des diözesanen Seligsprechungsverfahrens von Heinrich Videsott (1912-1999)

Am Dienstag, 2. Februar 2016, wird Diözesanbischof Ivo Muser um 11 Uhr im Konferenzsaal des Pastoralzentrums in Bozen das diözesane Seligsprechungsverfahren von Heinrich Videsott eröffnen.
Nach jahrelangen Vorbereitungen hat sich im Jahre 2009 das Komitee „Freunde von Pfarrer Heinrich“ rechtlich konstituiert und 2012 den offiziellen Antrag (libellus) an Diözesanbischof Ivo Muser zur Eröffnung des Seligsprechungsverfahrens von Heinrich Videsott gestellt. Nach Veröffentlichung des Ansuchens im Amtsblatt der Diözese (März 2014), erging an die Gläubigen die Einladung, Briefe, Berichte, Mitteilungen über Pfarrer Videsott zu sammeln und einzusenden. Überraschend viele positive und zwei drei kritische Zusendungen sind eingetroffen.
Nach den Zustimmungen der regionalen Bischofskonferenz (2013) und der zuständigen römischen Kongregation (3. März 2015) waren weitere Schritte für die Eröffnung des Seligsprechungsverfahrens erfüllt. In der Zwischenzeit sind in der Hinterlassenschaft des Pfarrers zahlreiche seiner Predigten gefunden worden, die er in Gabelsberger Kurzschrift aufgezeichnet hatte. Sie mussten erst übertragen werden. Der Kapuzinerpater Bernhard Frei hat diese Arbeit übernommen und durchgeführt. Am 15. Dezember 2015 konnten diese Predigten dem Bischof überreicht werden.
Nun wird das diözesane Seligsprechungsverfahren offiziell eröffnet. Am Dienstag, 2. Februar 2016, wird Diözesanbischof Ivo Muser um 11 Uhr im Konferenzsaal des Pastoralzentrums in Bozen dieses diözesane Verfahren eröffnen.
Das diözesane Seligsprechungsverfahren umfasst dann zuerst einmal die Sammlung biographischer Daten, zusammen mit dem Umfeld, in dem der Kandidat aufgewachsen ist. Danach werden alle Schriften, Briefe und Aufzeichnungen des Kandidaten selbst, sowie mündliche und schriftliche Zeugnisse über ihn gesammelt.
Theologische und historische Sachverständige überprüfen die Dokumente auf deren Echtheit, auf deren Inhalt und Glaubwürdigkeit und geben eine Beurteilung über die Persönlichkeit und die Spiritualität des Kandidaten ab.
Neben diesen Gutachtern sind Zeugen anzuhören, die in direktem Umgang mit dem Diener Gottes über seinen Charakter, sein besonderes Tugendleben, sein Wirken und seine Ausstrahlung berichten. Ebenso werden Zeugenaussagen über Gebetserhörungen aufgenommen.
Diese Sachverständigen werden vom Bischof bestellt, ebenso das diözesane Gericht, das für die Durchführung der rechtlichen Schritte zuständig ist. Das Gericht ist zusammengesetzt aus dem Bischöflichen Delegierten, aus dem Kirchenanwalt, dem Notar und dem Aktuar.


Zur Person: Heinrich Videsott (Zusammenfassung aus dem Libellus des Postulators)
Heinrich Videsott wurde am 3. Juli 1912 in Montal geboren. 1937 wurde er in Brixen zum Priester geweiht und wirkte daraufhin in verschiedenen Pfarreien der damaligen Diözese Brixen, bis er 1964, im Jahr der Errichtung der Diözese Bozen-Brixen, nach Wengen kam, wo er das Priesteramt bis zu seinem Tode am 9. Dezember 1999 zunächst als Pfarrer, dann als Seelsorger 35 Jahre lang ausübte.
Pfarrer Heinrich zeichnete sich durch tiefes Mitgefühl für die Bedürfnisse seiner Pfarrkinder und seine opferbereite Sorge für jegliches ihrer Bedürfnisse geistiger oder materieller Art aus. Wie ein guter und gerechter Vater war er stets für die Seinen da; sein tiefer Glaube und sein inniges Gebet zogen von überallher Menschen an, um bei ihm Trost und Rat zu suchen, und nicht zuletzt deshalb, weil sein eifrig gespendeter Segen ein nie versiegender Quell war, aus dem die Gläubigen himmlische Gnaden schöpften.
Als von tiefer Nächstenliebe erfüllter Mann, kümmerte sich Videsott nicht zuerst um seine eigenen Bedürfnisse und die seiner Gesundheit und ebenso wenig um die Kritik und das Unverständnis einiger Zeitgenossen, darunter auch mancher Priester, als vielmehr um die Seinen.
Zahlreich sind die Zeugnisse von Priestern, Ordensleuten und Gläubigen über das heldenhafte Tugendleben von Pfarrer Heinrich Videsott in der Nachfolge des Evangeliums, das in einem von Glaube, Hoffnung und Liebe erfüllten Alltag seinen Ausdruck fand.
Das führte bald zum einzigartigen Ruf Pfarrer Heinrichs und seines Priestertums, der sich bald weit über die Grenzen seiner Pfarrei hinaus verbreitete. Nach seinem Tod setzte ein bis zum heutigen Tag andauernder Strom von Pilgern nach Wengen an das Grab Pfarrer Heinrich Videsotts ein, um seine Fürsprache in ihren Anliegen zu erbitten.
Die Anerkennung der Heiligkeit von Pfarrer Heinrich Videsott würde seinen apostolischen Geist wachhalten und vielen Gläubigen, Priestern und Jugendlichen ein Vorbild gelebter Hingabe an Gott vor Augen führen.