In der Evangelischen Christuskirche in Bozen fand heute der Eröffnungsgottesdienst zum 500jährigen Reformationsjubiläum statt. Mitglieder der evangelischen Gemeinde von Meran und Bozen haben gemeinsam mit zahlreichen Katholiken – unter ihnen auch Bischof Ivo Muser – gefeiert; vor einigen Jahrzehnten noch undenkbar, heute ein aussagestarkes Zeichen der ökumenischen Bemühungen.
Pastor Marcus Friedrich von der evangelischen Gemeinde von Bozen hat darauf hingewiesen dass das heutige friedliche Miteinander von evangelischen und katholischen Christen Dank der guten ökumenischen Beziehungen der vergangenen Jahrzehnte zustande gekommen ist, wo man erfahren hat, dass das Gemeinsame weit stärker und größer als das Trennende ist. Gleichzeitig lud Pastor Friedrich ein, die Heilige Schrift zu lesen, die nicht nur Halt, sondern auch Orientierung gibt.
Bischof Ivo Muser hat in seiner Ansprache ehrlich und betroffen zugegeben, dass den handelnden Personen der Reformation und den großen Anliegen, die sie bewegten und von denen sie sich leiten ließen, von der Katholischen Kirche des 16. Jahrhunderts und der Gegenreformation kein angemessenes Verständnis entgegengebracht wurde. Dann verwies der Bischof darauf, dass man über Jahrhunderte hinweg der Meinung war, die eigene Identität dadurch zu gewinnen und zu stärken, indem man sich voneinander abgrenzte. „Die Katholische Kirche nach Luther ist ärmer geworden“, so Bischof Muser, der erklärte: „Eine Kirchenspaltung macht immer ärmer! Darum ist das Bemühen um die Einheit auch ein Hoffen darauf, geschichtlich bedingte Verarmungen und Einseitigkeiten wieder überwinden zu können – und zwar gemeinsam.“
Drei Anliegen hat Bischof Ivo mit dem heutigen gemeinsamen Reformationsgedenken verbunden: Das erste Anliegen ist die Dankbarkeit, „da wir in den vergangen 50 Jahren wieder entdeckt haben, was uns Katholiken und Evangelischen Christen gemeinsam ist.“
Das zweite Anliegen heißt Umkehr: „Katholiken und Evangelische Christen haben allen Grund um Vergebung zu bitten für alle Missverständnisse, Bösartigkeiten und Verletzungen, die sie sich gegenseitig zugefügt haben“, so der Bischof.
Als drittes Anliegen nannte er die Hoffnung. Nach 500 Jahren der Trennung und eines langen, institutionalisierten Gegeneinanders und Nebeneinanders gelte es auf ein verbindliches Miteinander zuzugehen und bereits heute alles zu verwirklichen, was auf der Grundlage des gemeinsamen Glaubens an Christus möglich ist. „Wenn wir uns gemeinsam an Jesus Christus orientieren, werden wir uns auch sein Herzensanliegen zu eigen machen, dass alle eins seien“, so der Bischof, der an sein bischöfliches Leitwort „Tu es Christus“ erinnerte, das für ihn auch eine zutiefst ökumenische Bedeutung hat.
„Möge das gemeinsame Gedenken an die Reformation uns helfen, geschlagene Wunden zu verbinden und gegenseitig zu verzeihen. Dann können wir trotz aller Unterschiede, die wir nicht einfach wegdiskutieren oder banalisieren können und sollen, eine Einheit bezeugen und leben, die tatsächlich größer ist als das, was uns trennt“, so der Bischof abschließend.
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