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Predigten

Fronleichnam 2024

Bischof Ivo Muser

Bozner Dom, 2. Juni 2024 

Das Evangelium hat uns jetzt zurückgeführt ganz an den Anfang. Ein großer Raum im Obergeschoß: So wird der Ort beschrieben, in dem Jesus mit seinen Jüngern am letzten Abend seines Lebens sein Abschiedsmahl hält.  Dort hat das begonnen, was wir bei jeder heiligen Messe feiern. An diesem ersten Gründonnerstag der Geschichte hat Jesus zum ersten Mal das gefeiert, was Eucharistie und damit auch Fronleichnam bedeuten.  

Ein Stück Brot – Sein Leib! Das ist der Inhalt des heutigen Festes. Fronleichnam heißt ganz wörtlich „Leib des Herrn“. „Das ist mein Leib. Das ist mein Blut“. In seinem Namen, mit seinem Auftrag, von ihm selber gewollt! 

An Fronleichnam feiern wir diese Gegenwart auch durch die Prozession, die wichtigste aller Prozessionen des Kirchenjahres. Nichts an dieser Prozession ist so kostbar wie das kleine Stück Brot, in dem ER selber da ist. Wenn dieses kleine Stück Brot fehlen würde, wenn ER fehlen würde, dann wäre alles andere umsonst – im letzten sogar leer, nutzlos und fragwürdig. 

„Das ist mein Leib“. Kein bloßes Erinnerungsstück, sondern Jesus selber, in der unscheinbaren Gestalt des Brotes, in den Straßen unserer Städte und Dörfer. Auf den Straßen unserer Welt. 

Für die Feier der Eucharistie gibt es nur eine Begründung: Jesus selber hat es getan und er hat seiner Kirche diese Feier geschenkt und aufgetragen, an jenem ersten Gründonnerstag, in jenem „großen Raum im Obergeschoß“. Nur auf sein Wort und auf sein Versprechen hin gibt es das Geschehen, das Wunder, die Kommunion der Eucharistie. 

Habt ihr schon einmal von Carlo Acutis gehört? Er wurde 1991 geboren und starb als Fünfzehnjähriger 2006 an einer aggressiven Leukämie. Er war ein typischer Teenager unserer Tage: Er liebte Fußball, Actionfilme, Playstation, aber auch Tiere. Er war sehr talentiert, vor allem mathematisch war er begabt, kannte sich außerordentlich gut mit Computern aus und war fasziniert von den Möglichkeiten, die sie bieten. Und – ganz eigenartig: Seine größte Liebe galt der Eucharistie. Er sagte oft: "Die Eucharistie ist meine Autobahn zum Himmel", und "Wenn wir vor der Sonne stehen, werden wir braun, aber wenn wir vor Jesus in der Eucharistie stehen, werden wir heilig.“ 

Er war der Meinung, dass die Menschen Gott näher kommen würden, wenn sie wüssten, dass Jesus wirklich in der Eucharistie ist. 

Als bei ihm Leukämie diagnostiziert wurde und er wusste, dass sein Leben zu Ende gehen würde, sagte Carlo zu seiner Mutter: "Ich habe keine Angst, denn mit der Menschwerdung Jesu ist der Tod zum Leben geworden. Es gibt keinen Grund, wegzulaufen: Im ewigen Leben erwartet uns etwas Außergewöhnliches". 

Wohlgemerkt: Ein Jugendlicher unserer Tage! Am 10. Oktober 2020 wurde er in Assisi seliggesprochen. Sein Grab ist auch dort. Franz von Assisi mit seiner Liebe zur Schöpfung und zu den Armen war sein Lieblingsheiliger. Am vergangenen 23. Mai wurde bekannt, dass er bald von Papst Franziskus heiliggesprochen wird. So groß ist inzwischen die Verehrung für ihn, für diesen sympathischen, aufgeweckten und talentierten Jugendlichen mit seiner besonderen Beziehung zur Eucharistie, zu Jesus und zu seiner Mutter Maria. 

Care famiglie, cari bambini e cari giovani, in questa grande solennità del Corpus Domini vi parlo di Carlo Acutis, un giovane italiano, nato a Londra, cresciuto a Milano, morto a soli 15 anni. Un giovane di oggi. Papa Francesco lo ha chiamato un "influencer" dell'Eucarestia. 

La presenza di Gesù nell'ostia consacrata ha esercitato un'attrazione profonda su Carlo. Da questo rapporto speciale con Gesù nasceva nel ragazzo l'idea di far conoscere sul web quella "fonte di grazia di cui nessuno approfitta", come gli piaceva dire.  

Per lui l’ostia consacrata rappresentava il viatico per entrare in comunione con Gesù in modo intimo e familiare. E lo sperimentava tutti i giorni questo amore per il Signore. Un amore che si traduceva nella preghiera per gli altri, ma anche in gesti concreti di carità a favore dei più bisognosi del suo quartiere, ai quali era solito portare cibo e soldi sottratti dalla paghetta settimanale. 

Della sua amicizia e della sua vicinanza con Gesù ne parlava spesso con i compagni di scuola e con gli amici. E per questo fine usò anche il suo talento per l’informatica che gli consentì di progettare e realizzare una mostra internazionale sui miracoli eucaristici riconosciuti dalla Chiesa, che è nata proprio con l’obiettivo di diffondere la conoscenza sull’argomento. 

Anche la sua morte, avvenuta il 12 ottobre 2006 a Monza, l’ha vissuta come un dono: era consapevole della sua fine terrena e ha offerto questo suo sacrificio al Papa e alla Chiesa. Attraverso i suoi compagni di classe, la notizia del decesso si diffuse subito. E quando la salma venne portata a casa, ci fu un flusso continuo di persone desiderose di dargli l’ultimo saluto.  

Essere influenzati dall’Eucaristia: questo è il l´invito della festa di oggi! L’Eucaristia vuole dare un´impronta alla nostra vita, alle nostre relazioni, alla nostra convivenza concreta e quotidiana. In questo spirito ritorna anche oggi la “festa della comunità” alla quale siamo tutti invitati nella piazza del Centro pastorale subito dopo la processione del Corpus Domini. L’iniziativa ha come tema la carità. Dopo il pranzo trascorso insieme verranno proposte anche alcune testimonianze, esperienze concrete di carità. Invito tutti voi a partecipare.  

Nach dieser Eucharistiefeier hier im Dom und nach der gemeinsamen Fronleichnamsprozession sind wir heute – wie schon im vergangenen Jahr - eingeladen die „eucharistische Gemeinschaft“ noch fortzusetzen auf dem Domplatz, wo wir miteinander essen und uns austauschen können. Ich freue mich über diese Initiative, ich danke allen, die sie vorbereitet haben und lade herzlich dazu ein! Diese Stunden der Begegnung stehen vor allem im Zeichen der gelebten Caritas, des Miteinanders und der Überzeugung, dass wir einander brauchen und einander bereichern und beschenken können. 

Chiudo con una preghiera a Gesù, che è al centro di questa festa: Signore Gesù, benedici tutti i responsabili nel campo politico, sociale, turistico, educativo, culturale e religioso. Aiuta tutti a convivere nel dialogo e nel rispetto reciproco, nella gratitudine e nella speranza, nello spirito della condivisione e del perdono. Signore Gesù, abbiamo bisogno di te, del tuo vangelo, della tua eucaristia, dei tuoi valori che danno un’anima alla nostra vita e alla nostra convivenza. Donaci la forza per costruire il nostro futuro. Donaci la grazia di essere influenzati dall’Eucaristia. 

Und lasst mich noch einmal das Wort von Carlo Acutis zitieren. Im letzten geht es um nichts Geringeres: "Wenn wir vor der Sonne stehen, werden wir braun, aber wenn wir vor Jesus in der Eucharistie stehen, werden wir heilig.“