Rund 180 Vorsitzende der Pfarrgemeinderäte und der Pfarreienräte haben sich heute im Pastoralzentrum in Bozen getroffen, um über die bevorstehenden Pfarrgemeinderatswahlen am 23. Oktober 2016 zu beraten.
In der Diözese Bozen-Brixen gibt es derzeit über 3000 Frauen und Männer, die sich in den Pfarrgemeinderäten engagieren. Ihnen geht es um alle Fragen des Gemeindelebens: die lebendige Feier des Gottesdienstes und das Gebetsleben, die Sorge für die Nächsten, die Glaubensweitergabe und die Förderung der Gemeinschaft – alles Entscheidungen, die dem Aufbau einer lebendigen Gemeinde dienen.
„Ein aufrichtiges Vergelt’s Gott für Euren wichtigen Dienst! Danke, dass Ihr diesmal wegen der Diözesansynode bereit wart, Euren Auftrag um ein Jahr zu verlängern“, so Bischof Ivo Muser zu den Vorsitzenden der Pfarrgemeinderäte und der Pfarreienräte, die heute ins Pastoralzentrum nach Bozen gekommen sind. „Die Pfarrgemeinderäte sind Ausdruck des synodalen Charakters der Kirche. Nicht nur die Priester sind Träger der Seelsorge, sondern die ganze christliche Gemeinde trägt Sorge für die Grundvollzüge der Kirche: Verkündigung, Weitergabe des Glaubens, Liturgie, Feier der Sakramente, Begleitung und Einbindung der Menschen in ihren unterschiedlichen Lebenssituationen, Caritas, Sorge um die irdischen Güter. Unsere Kirche braucht viele, die mitdenken, mitbeten, mitarbeiten, mitgestalten, mitleiden“, so der Bischof, der darauf aufmerksam machte, dass es nicht nur um das Organisieren und Planen gehe, sondern um die Bereitschaft, gemeinsam Kirche zu sein und zu bauen, auf jenem Fundament, das bereits gelegt ist: Jesus Christus. Pfarrgemeinderäte haben die wichtige Aufgabe, die Gabe des Rates als ein Geschenk des Heiligen Geistes in das Leben der Kirche einzubringen. Wer versucht einen Rat zu geben, braucht Überzeugung, Kompetenz, Lebens- und Glaubenserfahrung und auch den ehrlichen Willen, etwas zu gestalten und zu verändern – aus Liebe zur Kirche“, so der Bischof.
Der Sekretär der Diözesansynode Reinhard Demetz ist in seinen Ausführungen darauf eingegangen, dass das Herzstück der Umsetzung der Diözesansynode die Arbeit in den Pfarreien, speziell in den Pfarrgemeinderäten, sei. „Hier gilt es die gemeinsame Verantwortung aller Getauften für die Kirche und die Vielfalt der daraus entstehenden Dienste wahrzunehmen“, so Demetz, der aber auch darauf aufmerksam machte, dass die Umsetzung der Diözesansynode keineswegs in allen Pfarreien in derselben Weise erfolgen werde. „Von der Diözesansynode her ist die Entwicklung einer vielfältigen und vielgestaltigen Kirche gefordert“, unterstrich Demetz. Dies habe zur Folge, dass man sich in den Pfarreien eine synodale Haltung aneignen müsse. Was den wachsenden Priestermangel und die damit zusammenhängenden Herausforderungen betrifft, hob Demetz hervor: „Damit wir uns hier als Kirche nicht nur mit uns selbst und unseren Organisationen beschäftigen, werden die Verkündigung und der Dienst am Nächsten eine zentrale Rolle spielen - eben der eigentliche Dienst der Laien in der Kirche, den das Zweite Vatikanische Konzil als ,Weltdienst der Laien‘ bezeichnet hatte.“
Seelsorgeamtsleiter Eugen Runggaldier hat beim heutigen Treffen den Modus der Pfarrgemeinderatswahlen am 23. Oktober 2016 erläutert und darauf hingewiesen, dass sich der Wahlmodus durch die Diözesansynode geändert habe. Vor allem drei Neuerungen fallen dabei auf: Zum einen die Zusammenarbeit der Sprachgruppen – das bedeutet, dass es künftig auch in den mehrsprachigen Pfarreien nur mehr einen Pfarrgemeinderat geben wird. Zum anderen gehe es darum, die Seelsorgeeinheiten aufzuwerten. „Die Seelsorgeeinheiten haben im Pfarreienrat ein Gremium, das die strategischen Entscheidungen trifft, während die Pfarrgemeinderäte für die operativen Umsetzungen zuständig sind“, so Runggaldier. Als dritte Neuerung nannte der Seelsorgeamtsleiter die neue Zusammensetzung der Pfarrgemeinderäte: Neben den bisherigen Mitgliedern kommen mit dem neuen Wahlmodus auch „Delegierte“ dazu, d.h. Personen, die ohne Wahl Teil des Pfarrgemeinderates sein werden. „Sie vertreten bestimmte pastorale Gruppen wie zum Beispiel Verbände, die in der Pfarrei sehr aktiv sind“, so Runggaldier.
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