Es ist auffallend, wie oft in den Liedern und Texten des Advents von Türen die Rede ist. „Macht hoch die Tür, das Tor macht weit“. „Denn verschlossen war das Tor, bis der Heiland trat hervor“. „O Heiland reiß die Himmel auf… Reiß ab vom Himmel Tor und Tür, reiß ab, wo Schloss und Riegel für“. „Hebt euch, ihr Tore, unser König kommt“. Und es gehört zu einem liebgewordenen Ritual, wenn Kinder und auch Erwachsene am Adventskalender jeden Tag ein neues Türchen auftun.
Türen können im Leben eine entscheidende Rolle spielen: offene Türen, verriegelte Türen, zugeschlagene Türen. Wir alle kennen das Gefühl, wenn Türen sich öffnen, aber auch die Enttäuschung, vor verschlossenen Türen zu stehen. Es tut weh, wenn uns eine Tür vor der Nase zugeknallt wird und wir wissen, wie wohl es tut, wenn jemand zu uns sagt: Die Tür ist immer offen.
Dieser Adventsgottesdienst hat heute damit begonnen, dass ich hier, in der Kathedrale unserer Diözese, die Hl. Pforte der Barmherzigkeit öffnen konnte.
Dabei verstehen wir alle: Das sichtbare Zeichen einer Hl. Pforte will nichts anderes sein als eine Einladung, die Türen unseres Herzens zu öffnen, damit Gott einziehen kann mit seiner Barmherzigkeit und damit diese Barmherzigkeit unter uns und zwischen uns Gestalt annimmt. Es geht um einen persönlichen und auch gemeinschaftlichen Weg: von der Schuld zur Vergebung, von der Anklage zum Zugeben, vom Sichheraushalten zur Betroffenheit, von der Distanz zur Nähe, von der Hartherzigkeit zur Barmherzigkeit.
Papa Francesco nella sua lettera apostolica con la quale indice questo Anno Santo della misericordia ci invita: “È mio vivo desiderio che il popolo cristiano rifletta durante il Giubileo sulle opere di misericordia corporale e spirituale. ... La predicazione di Gesù ci presenta queste opere di misericordia perché possiamo capire se viviamo o no come suoi discepoli. Riscopriamo le opere di misericordia corporale: dare da mangiare agli affamati, dare da bere agli assetati, vestire gli ignudi, accogliere i forestieri, assistere gli ammalati, visitare i carcerati, seppellire i morti. E non dimentichiamo le opere di misericordia spirituale: consigliare i dubbiosi, insegnare agli ignoranti, ammonire i peccatori, consolare gli afflitti, perdonare le offese, sopportare pazientemente le persone moleste, pregare Dio per i vivi e per i morti.”
Die Umkehrpredigt Johannes des Täufers löst bei seinen Zeitgenossen eine Reaktion aus. „Was sollen wir tun?“ fragen verschiedene Stände und Gruppen. Seine Antwort ist konkret: Jeder soll im eigenen Bereich für mehr Gerechtigkeit, Frieden und Menschlichkeit sorgen. Umkehr heißt, das zu tun, was mir im Rahmen meiner Möglichkeiten möglich ist – und das ganz. Wir können es auch so formulieren: Es gibt nichts Gutes, außer man tut es! Das Durchschreiten der Pforte der Barmherzigkeit kann sehr fruchtbar und konkret werden, wenn wir die leiblichen und geistigen Werke der Barmherzigkeit einüben und tun. Hungrige speisen: Was muss ich tun? Fremde aufnehmen: Was muss ich tun? Kranke pflegen: Was muss ich tun? Beleidigungen verzeihen: Was muss ich tun? Die Lästigen geduldig ertragen: Was muss ich tun?
Beginnen wir heute damit! Eine große Hilfe kann auch der Empfang des Sakramentes der Versöhnung sein. Treten wir durch diese Tür ein, die von Gott her allen offen steht!
Johannes der Täufer, diese markante biblische Adventsgestalt, öffnet uns heute die Tür zum Heiligen Jahr der Barmherzigkeit. Er ruft uns zu: Gott will eintreten in dein Leben. Verschließe dich nicht seiner Barmherzigkeit. Vertraue darauf, dass es keine unvergebbare Sünde gibt, wenn du sie zugibst und dich heilen lässt. Gottes Barmherzigkeit will Gestalt annehmen: in deiner Ehe und Familie, unter deinen Verwandten, an deinem Arbeitsplatz, zwischen unseren Volks- und Sprachgruppen, in deiner Einstellung zu Menschen, die aus ihrer Heimat flüchten mussten, in unseren Krankenhäusern und Pflegeheimen, in meiner Pfarrgemeinde, inmitten unserer menschlichen und oft allzu menschlichen Beziehungen.
Fragen wir uns in diesem Hl. Jahr der Barmherzigkeit oft, ganz persönlich: Was muss ich tun? In unseren Gesprächen, Diskussionen und Auseinandersetzungen fordern wir oft, was die anderen alles zu tun hätten. Viel biblischer und damit viel wirksamer ist die Frage: Was muss ich tun? Bin ich imstande zu sagen: Ich bitte um die Barmherzigkeit und ich tue Barmherzigkeit?
Apriamo la porta del nostro cuore: Misericordia nel nostro pensare, parlare ed agire, nelle nostre case, tra culture e religioni diverse, tra i gruppi linguistici, tra i vicini e i lontani, tra i compaesani e gli extracomunitari, con la creazione. Con grande convinzione ripeto l´invito di Papa Francesco durante l´Angelus nella solennità dell´Immacolata Concezione: “Lasciamoci accarezzare da Dio: è tanto buono, il Signore, e perdona tutto”.
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