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Pressemitteilungen 2012

Josef Mayr-Nusser - Gedenkgottesdienst

Am kommenden Mittwoch, 3. Oktober 2012, findet um 9 Uhr im Dom von Bozen ein Gedenkgottesdienst für Josef Mayr-Nusser statt. Vom diözesanen Kirchensender „Radio Grüne Welle“ wird die Eucharistiefeier direkt übertragen. Am 4. Oktober 1944 hat Josef Mayr-Nusser aus religiösen Gründen den SS-Eid verweigert. Aber nicht diese Eidesverweigerung ist das Zentrale im Leben von Josef Mayr-Nusser. Vielmehr handelt es sich dabei um die Konsequenz und den Schlusspunkt eines überzeugt gelebten, christlichen Lebens. Daran soll auch beim Gedächtnisgottesdienst, dem Mario Gretter vorstehen wird, gedacht werden.„Was das Seligsprechungsverfahren betrifft, gilt es, die zuständige römische Kongregation davon zu überzeugen, dass Josef Mayr-Nusser wirklich um seines Glaubens willen zum Tode verurteilt worden ist. Dann stünde der Seligsprechung nichts mehr im Wege“, so Josef Innerhofer. Zur Person: Josef Mayr-NusserJosef Mayr-Nusser wurde 1910 als Sohn einer Weinbauernfamilie in Bozen geboren. Er arbeitete als kaufmännischer Angestellter, sein Hauptinteresse lag aber in der kirchlichen Sozial- und Jugendarbeit. Er war Mitglied der Katholischen Aktion. Obwohl italienischer Staatsbürger wurde er im September 1944 – ein Jahr nach der Besetzung Südtirols durch deutsche Truppen – zum deutschen Heer einberufen und in Ostpreußen der SS zugeteilt. Er machte die Ausbildung, verweigerte jedoch aus Gewissengründen die Eidesleistung. Die Nationalsozialisten haben Josef Mayr-Nusser in Danzig wegen "Wehrkraftzersetzung" zum Tode verurteilt. Von den Strapazen geschwächt, starb er am 24. Februar 1945 in Erlangen in einem Viehwaggon. Mit rund 40 anderen Todeskandidaten war er auf dem Transport ins KZ Dachau. Dort sollte er erschossen werden. Sein Leichnam wurde in Erlangen begraben, 1958 nach Südtirol überführt und 1963 an der Außenmauer der Kirche von Lichtenstern am Ritten beigesetzt. www.bz-bx.net/jmn