Anlässlich des 25. Todestages (am 17. Juli 2016) und des 100. Geburtstages (27. Jänner 2017) von Bischof Joseph Gargitter hat der Kirchenhistoriker Josef Gelmi heute in der Hofburg in Brixen ein Buch über Bischof Gargitter vorgestellt und dabei das Leben und Wirken dieses großen Bischofs nachgezeichnet.
Vor der Buchvorstellung in der Hofburg feierten jene Geistlichen, die vor 50 Jahren zu Priestern geweiht wurden, gemeinsam mit Bischof Ivo Muser und zahlreichen Gläubige im Dom von Brixen einen Gottesdienst zum Fest der Apostelfürsten Petrus und Paulus. Generalvikar Josef Matzneller, der elf Jahre lang (von 1975 bis 1986) Privatsekretär von Bischof Joseph Gargitter war und ihm dann nach dessen Rücktritt nochmals fünf Jahre (bis zum Tod von Bischof Gargitter im Jahre 1991) zur Seite stand, zeigte in seiner Predigt auf, wie Bischof Gargitter in seinen 34 Jahren als Diözesanbischof gewirkt und wie er sich als Persönlichkeit entwickelt hatte. Zunächst orientierte sich Gargitter am Stil von Papst Pius XII., änderte sich und seinen pastoralen Dienst aber mit Papst Johannes XXIII. und dem II. Vatikanischen Konzil grundlegend – aus einem autoritären Bischof wurde ein väterlicher Hirte. Generalvikar Matzneller hat den ersten Bischof der Diözese Bozen-Brixen als markante Persönlichkeit, als geistlichen Führer in einer schwierigen Umbruchszeit, vor allem aber als Friedensstifter und großen Zeugen des Glaubens beschrieben. „Gargitter war ein Bischof, der alles gegeben hat für seine Berufung“, so Matzneller.
Bei der Buchvorstellung in der Hofburg hat zunächst Verlagsleiter Andreas von Mörl das über 400 Seiten starke, leicht lesbare Buch mit seinen 15 Kapiteln und mit den über 200 Abbildungen vorgestellt und die kirchlichen und gesellschaftlichen Leistungen von Bischof Gargitter hervorgehoben.
„Die Zeit von Bischof Joseph Gargitter“ lautete dann der Festvortrag von Othmar Parteli, der das Leben und Wirken von Bischof Gargitter nachgezeichnet und vor allem dessen Feinfühligkeit für die Anliegen und die Nöte der Arbeiter hervorgehoben hatte. Volle 34 Jahre hat Joseph Gargitter als Bischof gewirkt: Zuerst 12 Jahre für die 1918 infolge der Brennergrenze auf ein Fünftel geschrumpfte Diözese Brixen, bis dann 1964 der Rest der alten Diözese Brixen mit dem sogenannten Deutschen Anteil der Diözese Trient zur Diözese Bozen-Brixen vereint wurde. Diese Einigung war größtenteils das Verdienst von Gargitter. Parteli hat auch die großen gesellschaftlichen Veränderungen in der Amtszeit von Bischof Gargitter beschrieben und aufgezeigt, wie der Bischof diese Veränderungen selbst prägt und geformt hatte, weshalb mit Recht behauptet werden kann, dass Gargitter einer der bedeutendsten Bischöfe des Landes ist.
„Bischof Joseph Gargitter eine starke Persönlichkeit, groß in seinem Weitblick und in seinem Durchhaltevermögen.“ Mit diesen Worten beschrieb Bischof Ivo Muser den Gründerbischof der Diözese Bozen-Brixen. Gemeinsam mit Generalvikar Matzneller dankte Bischof Muser dem Autor Josef Gelmi dafür, dass er mit diesem Buch mithilft, die Persönlichkeit und das Wirken von Bischof Gargitter lebendig zu halten. Bischof Muser erzählte im voll besetzten Kaisersaal der Hofburg einige ganz persönliche Erinnerungen an Bischof Gargitter und davon, was er von Bischof Gargitter gelernt hat. Zuallererst sei dies die Überzeugung, dass die Grundberufung dieser Diözese im Miteinander der Sprachgruppen bestehe, wo das je Andere nicht als Problem oder Herausforderung, sondern als Bereicherung erkannt wird. Weiters sei die soziale Frage ein Gebot der Stunde, deren sich die Diözesanleitung auch heute stellen muss – indem sie sich auf die Seite der Schwachen stellt, auf die Seite jener, die keine Stimme haben und allzu leicht übersehen und überhört werden. Als dritten Bereich, den er sich von seinem Vorgänger zu Eigen machen möchte, nannte Bischof Muser den Einsatz für die Aus- und Weiterbildung. Gerade in einer Zeit des religiösen Analphabetismus stelle dies in der Glaubensweitergabe eine große Herausforderung dar. Abschließend erinnerte Bischof Muser an das geistliche Testament von Bischof Gargitter, wo das Bekenntnis steht: „Semper apud Crucem et apud Petrum.“ „Für mich ein Vermächtnis: Immer beim Kreuz und bei Petrus“, so Bischof Muser.
- Startseite
- Bischof
- Diözese
- Pfarreien
- Glauben und Liturgie
- Sakramente und Feiern
- Liturgie
- Tagesliturgie
- Sonntagslesungen
- Liturgisches Direktorium
- Wort-Gottes-Feiern
- Fürbitten für die Sonn- und Festtage
- Liedplan für die Gottesdienste
- Kommunionhelfer/innen
- Feier des Sterbesegens
- Feier der Urnenbeisetzung
- Kirchenmusik
- Richtlinien zur Liturgie
- Heilige und Selige der Diözese
- Hausgottesdienste
- Berggottesdienste
- Gebet um Frieden
- Liturgie zur Hochzeit
- Familiengottesdienste
- Familien feiern Feste
- Pfingstvigil
- Predigtforum
- Andachten
- Links zur Liturgie
- Religiöse Rituale und Bräuche
- Bibelpastoral
- Gebetsanliegen
- Leben
- Beratung und Hilfe
- Bildung
- News