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Pressemitteilungen 2016

Offensiver Umgang mit "Amoris Laetitia", dem Papstdokument über Ehe und Familie

Vom 19. bis zum 21. April tagen im Priesterseminar in Brixen die Seelsorgeamtsleiterinnen und Seelsorgeamtsleiter von Österreich. Flüchtlingshilfe, Diözesansynode, kirchliche Strukturen und das Anliegen einer missionarischen Kirche – dies waren einige der zentralen Themen beim heutigen Treffen von Bischof Ivo Muser mit den Seelsorgeamtsleitern.
So unterschiedlich die einzelnen Diözesen auch sein mögen, so stehen sie doch vor ähnlichen pastoralen Herausforderungen. Ein zentrales Thema beim Treffen der Seelsorgeamtsleiter im Priesterseminar in Brixen war das nachsynodale Schreiben von Papst Franziskus zu Ehe und Familie, das den Titel „Amoris Laetitia – Über die Liebe in der Familie“ trägt. Da dieses Dokument mit seinen 200 Seiten sehr umfangreich ist, sei davon auszugehen, dass es nicht von der Mehrheit gelesen wird; zudem bestehe die Gefahr, dass nur bestimmte Teilaspekte des Schreibens, vor allem die sogenannten „heißen Eisen“, zum Thema gemacht werden. Um diesem inhaltsreichen Dokument in der Pastoral gerecht zu werden, bedarf es laut der Seelsorgeamtsleiterinnen und Seelsorgeamtsleiter einer offensiven Umgangs damit von Seiten der einzelnen Diözesen, um den Reichtum und den Wert des gesamten Dokumentes zur Sprache zu bringen. Es gehe darum, dem Grundanliegen dieses Schreibens nachzuspüren und die Barmherzigkeit als Schlüsselbegriff in der Auseinandersetzung mit diesem Dokument zu verstehen.
Neben der Diözesansynode war die Flüchtlingshilfe ein zentrales Thema, über das Bischof Ivo Muser sich heute ausgiebig mit den Seelsorgeamtsleitern ausgetauscht hat. „Die Tatsache, dass es in Österreich Kirchenaustritte gibt, weil die Kirche zu offen gegenüber den Flüchtlingen sei, hat mir sehr zu denken gegeben“, so Seelsorgeamtsleiter Eugen Runggaldier, der gleichzeitig sehr positiv angetan ist von den Berichten aus den Diözesen Österreichs, in denen geschildert wurde, wo Gastfreundschaft gelingt und Integration funktioniert.
Wie kann die Kirche ihrem missionarischen Auftrag gerecht werden? Dies war eine Frage, über die Bischof Muser ausgiebig mit den Seelsorgeamtsleiterinnen und Seelsorgeamtsleitern diskutiert hatte. „Dieser unser Auftrag, eine missionarische Kirche zu sein, ist noch nicht ausreichend lebendig“, ermahnte der Bischof. Missionarisch Kirche sein heißt immer auch, Bereitschaft zum missionarischen Zeugnis einzubringen und den Mut zu einem eigenen, unverwechselbaren Profil zu haben.