Rund 400 Teilnehmerinnen und Teilnehmer sind heute in die Cusanus Akademie nach Brixen zur Feier 40 Jahre Pfarrgemeinderäte im Bistum Bozen-Brixen gekommen. Dankbarkeit und Ermutigung bildeten den Kern der Feier.Am 3. Dezember 1972 wurden erstmals im Bistum Bozen-Brixen Pfarrgemeinderäte gewählt. Engagierte Männer und Frauen hatten sich zur Wahl gestellt aus Liebe zur Kirche und getragen vom Wunsch, etwas Gutes für die Gemeinde zu tun. Heute kann man sich die Diözese ohne Pfarrgemeinderäte gar nicht mehr vorstellen. Sie sind in diesen 40 Jahren zu einer kirchlichen Marke geworden; sie sorgen dafür, dass das kirchliche Leben vor Ort gestaltet wird.Die Feier 40 Jahre Pfarrgemeinderäte in der Diözese Bozen-Brixen fällt genau mit dem von Papst Benedikt XVI. ausgerufenen Jahr des Glaubens zusammen, sagte Seelsorgeamtsleiter Eugen Runggaldier und fügte an: Seit 40 Jahren haben die Pfarrgemeinderäte die Pfarrgemeinden entscheidend mitgestaltet; sie sind lebendige Bausteine der Kirche und ein Ausdruck dafür, dass Kirche lebt.Bischof Ivo Muser fand Worte der Ermutigung und des Dankes für den vielfältigen Einsatz der rund 3.500 Pfarrgemeinderäte, die derzeit im Bistum Bozen-Brixen wirken und für die vielen, die in den vergangenen vier Jahrzehnten in diesem Gremium mitgewirkt hatten. Bei dieser heutigen Feier schauen wir in Dankbarkeit und mit Hoffnung auf das, was gewachsen ist, sagte der Bischof und hob hervor, dass das, was die Pfarrgemeinderäte auszeichne, das sentire cum ecclesia sei, das Mit-Fühlen, Mit-Denken, Mit-Gestalten, auch Mit-Leiden mit der Kirche. Ich bitte sie, dass die Verkündigung des Glaubens, die Feier des Glaubens und der gelebte Glaube im caritativen Einsatz für den Nächsten für sie, die sie im Pfarrgemeinderat tätig sind, ein Herzensanliegen sei und bleibe, so Bischof Muser.Den Festvortrag mit dem Titel Der Reichtum der Kirche sind die Menschen Vom Segen eines ,guten Rates für das Leben der Pfarrgemeinden hielt Anna Hennersperger, Leiterin des Instituts für Theologische und Pastorale Fortbildung (Freising). Sie zeigte u.a. auf, dass grundlegend für die Bildung der Pfarrgemeinderäte das neue Kirchenverständnis war, das beim II. Vatikanischen Konzil zum Ausdruck gekommen ist: Vor dem II. Vatikanischen Konzil kam dem Klerus die aktive, den Laien die passive Rolle zu. Seit dem II. Vatikanum liegt der vorrangige Stellenwert im Sakrament der Taufe. Die Referentin verdeutlichte dies mit den Worten von Maximilian Strasser: Mehr als ich in der Taufe geworden bin, kann ich in der Kirche nicht werden. Das bedeutet aber eine übertragbare Eigenverantwortung für jeden Christen.Durch das II. Vatikanische Konzil wurde das Verhältnis zwischen Priestern und Laien zu einem dialogischen Miteinander. Die Referentin erinnerte daran, dass dies Bischof Wilhelm Egger mit seinem bischöflichen Motto SYN (= miteinander, gemeinsam) in besonderer Weise auf den Punkt gebracht hatte.Die Zukunft der Pfarrgemeinden hängt zwar nicht allein, aber auch von den Pfarrgemeinderäten ab, sagte die Referentin und ermutigte die Eigenverantwortung zu leben, die jedem Christen und jeder Christin durch die Taufe grundgelegt ist.Den Höhepunkt dieser Feier bildet am Nachmittag um 15 Uhr die Eucharistiefeier mit Bischof Ivo Muser im Dom zu Brixen.
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