Am Samstag, 22. August 2015, wird im Dom von Brixen die Kassiansbüste geöffnet, um daraus eine Reliquie für den neuen Altar in der Kassianskirche in Regensburg zu entnehmen.Der Stiftsdekan der Alten Kapelle zu Regensburg, Prof. Norbert Glatzel, der auch für die Kassianskirche in Regensburg zuständig ist, hat beim Domkapitel von Brixen um eine Reliquie des heiligen Kassian für den neuen Volksaltar der St. Kassian Kirche angefragt. Das Domkapitel von Brixen hat der Bitte zugestimmt und der Kassianskirche in der Partnerstadt Brixens eine Reliquienpartikel zugesichert.Die einzige gesicherte Reliquie des heiligen Kassian im Dom von Brixen ist jene reliquia insignis, die sich Fürstbischof Kaspar Ignaz Graf Künigl im Jahre 1703 aus Imola erbat, wozu eigens der Sarkophag des Heiligen geöffnet wurde. Heute befindet sich diese Reliquie in der St.-Kassians-Büste, die jedes Jahr bei der Kassiansprozession mitgetragen wird.Am Samstag, 22. August, wird das Domkapitel von Brixen das Reliquiar öffnen, den Inhalt rekognoszieren und von der Reliquie (augenscheinlich ein Unterarmknochen) eine Partikel entnehmen.Nach dem Gottesdienst um 9.00 Uhr mit Bischof Ivo Muser zu Ehren der Mutter Gottes (Maria Königin) und des heiligen Kassian, erfolgt die feierliche Erhebung der Reliquien des heiligen Kassian und die Entnahme der Partikel für Regensburg.Der neue Volksaltar in der frisch restaurierten Kassianskirche zu Regensburg wird am Kirchweihsonntag, 18. Oktober 2015, von Diözesanbischof Rudolf Voderholzer konsekriert. Eine Vertretung des Domkapitels wird daran teilnehmen. Der heilige KassianKassian erlitt in der Christenverfolgung unter Diokletian um 304 in Imola das Martyrium und gelangte im Bereich der Kirche von Ravenna und darüber hinaus bald zu hoher Verehrung. Um 402 besuchte der Dichter Prudentius sein Grab. Seit 845 ist Kassian als Patron der Bischofskirche von Säben bzw. Brixen bezeugt.Die neuesten Forschungsergebnisse haben ergeben, dass Kassian von seinen eigenen Schülern mit Schreibgriffeln erstochen wurde. Als im Jahre 2004 in Imola das Grab des Heiligen geöffnet wurde, fanden sich an seinem Schädel tatsächlich Spuren des grausamen Martyriums, das man gerne als Legende abgetan hatte.
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