Liebe Mitbrüder, liebe Ordensleute, liebe Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den verschiedenen Bereichen der Seelsorge, liebe Schwestern und Brüder, verehrte Damen und Herren!Bischof Joseph Gargitter sagte in seiner Ansprache zum Abschluss der ersten Diözesansynode: "Die Bereitschaft zum Hinhören auf den anderen, sich in seine so oft verschiedene Situation hineinzudenken, sowie der offenkundige Wille zur Zusammenarbeit über alle Unterschiede hinweg waren ein eindrucksvoller Beweis, dass man nicht nur über kirchliche Probleme zu diskutieren verstand, sondern auch bereit war, ein lebendiges Zeugnis christlicher Brüderlichkeit zu leben. Dies allein schon hätte das Unternehmen der Synode gelohnt." Und in seiner Predigt beim Abschlussgottesdienst der Diözesansynode gab er zu bedenken: „Die Synode wollte die Weichen stellen und Anstöße geben für die zukünftige Arbeit, für die Erneuerungsbestrebungen der kommenden Jahre… Die Synode war ein Aufbruch… Es ist entscheidend für den Erfolg der Synode, dass wir uns bewusst bleiben, worum es bei allen Erneuerungen in der Kirche letztlich geht. Es geht um ein Wachsen im Glauben und in der Liebe, um den Geist des Herrn, der uns erfüllen und in uns wirken soll. Alle Reformen ohne neue Geistigkeit führen nur zu neuen leeren Formen“.
Diese Worte des Gründerbischofs unserer jetzigen Diözese Bozen-Brixen sprechen mir in diesen Monaten vor dem Beginn unserer zweiten Diözesansynode aus dem Herzen.In occasione dell’omelia di fine anno 2012 ho annunciato il Sinodo diocesano con queste parole: "E ora sulla soglia dell’anno nuovo posso annunciare con convinzione e gioia un Sinodo diocesano che inizierà nell’autunno 2013. Questo Sinodo, questo percorso comune è l’espressione della nostra Chiesa locale che rende conto della speranza che ci è stata donata e affidata per il mondo. Questo Sinodo sarà un evento di fede e di annuncio. Un avvenimento in cui la nostra Chiesa locale segue consapevolmente la Parola di Dio, si affida alla guida dello Spirito Santo e cerca risposte e soluzioni alle sfide della fede e della Chiesa nel nostro tempo e nella nostra società, secondo il Vangelo. Questo Sinodo intende aiutarci a vivere il Vangelo, che ci è stato affidato nella nostra società altoatesina. La Chiesa non è fine a se stessa, non deve girare attorno a se stessa, non è essa stessa la luce; deve essere sacramento, "segno e strumento per l’unione più profonda con Dio così come per l’unità dell’intera umanità" – come ha detto il Concilio Vaticano II (vedi LG 1)".Mit welcher Motivation, mit welchem Selbstverständnis, mit welcher Hoffnung ich selber diese Synode gewollt habe und wie ich sie mir wünsche und worum ich den Herrn in dieser Vorbereitungszeit bitte, möchte ich jetzt zum Ausdruck bringen durch einige zentrale Aussagen einer vergessenen Enzyklika eines großen, aber weithin vergessenen Papstes. Es ist die Antrittsenzyklika „Ecclesiam suam“ von Papst Paul VI. Sie trägt das Datum vom Fest der Verklärung des Herrn, 6. August 1964. Genau dasselbe Datum, an dem offiziell unsere heutige Diözese Bozen – Brixen errichtet worden ist. Und der 6. August 1978 – also genau 14 Jahre später – wird der Todestag von Paul VI. sein.In dieser seiner ersten Enzyklika schlägt Paul VI. das Thema Dialog in vielen Akkorden an. Er arbeitet nicht nur das Wesen des Dialogs heraus und seine Aktualität. Er sieht den Ursprung des Dialogs im dreifaltigen Gott: Der Dialog hat einen „transzendenten Ursprung“, und die ganze Geschichte Gottes mit den Menschen kann als Dialog verstanden werden. An diesem Dialog liest der Papst ab, wie der kirchliche Dialog aussehen muss. Ein ausführlicher Blick auf die Situation der Gesellschaft und die vier Ausprägungen des Dialogs – Dialog mit allen Menschen, Dialog mit den Weltreligionen, Dialog mit den christlichen Konfessionen und Dialog innerhalb der katholischen Kirche selbst (vgl. ES 97 - 112) – macht deutlich, welche Herausforderungen dieses Programm mit sich bringt.Für Paul VI. ist der Dialog nicht eine beliebige Diskussion oder ein belangloser Gedankenaustausch. Er hat sein Fundament im Wissen der Kirche, dass sie ihren Ursprung und ihr Leben in Jesus Christus hat und dass er auch der Ursprung ihrer Sendung ist. Deshalb könne und müsse die Kirche zur Welt sagen: „Ich habe, was ihr sucht und was euch fehlt…“ (ES 95). Das Wesen der Kirche unterscheidet sie deutlich von der Welt; aber – so der Papst weiter – „Unterscheidung bedeutet nicht Trennung“ (ES 63). Will die Kirche ihrer Sendung treu bleiben, dann genügen unter den gegenwärtigen Zeitumständen „Bewahren“ und „Verteidigung“ des Glaubensgutes nicht; es geht darum, der Welt „nahezukommen, und zwar mit aller Ehrerbietung, Aufmerksamkeit und mit aller Liebe, um sie zu verstehen, um ihr die Gaben der Wahrheit und der Gnade anzubieten“ (ES 69). Es geht um die Solidarität der Einstellung und der Tat, denn „die Welt wird nicht von außen gerettet“ (ES 87); es geht in der Sendung Christi um eine Zuwendung zur Welt. Und so formuliert der Papst: „Diesem inneren Antrieb der Liebe, die danach strebt, sich zur äußeren Gabe der Liebe zu machen, wollen wir den heute allgemein gewordenen Namen DIALOG geben“ (ES 64). Dabei ist der Dialog für den Papst nicht eine beliebige Lebensäußerung der Kirche; er gehört zu ihrem Wesen. So kommt er zur bemerkenswerten Aussage: „Die Kirche macht sich selbst zum Wort, zur Botschaft, zum Dialog“ (ES 65).Paolo VI è anche a conoscenza del rischio di questa opzione. Pertanto egli parla di “raccomandazione della vigilanza" (ES 20) che deve accompagnare questo dialogo inevitabile e necessario. "È a tutti noto che la Chiesa è immersa nell'umanità, ne fa parte, ne trae i suoi membri." (ES 26). E gli uomini che appartengono alla Chiesa “sono fortemente influenzati dal clima del mondo temporale; così che un pericolo quasi di vertigine, di stordimento, di smarrimento può scuotere la sua stessa saldezza e indurre ad accogliere i più strani pensamenti, quasi che la Chiesa debba sconfessare se stessa ed assumere nuovissime e impensate forme di vivere.“
"La riforma della Chiesa non deve adattarsi al mondo ma la Chiesa deve mantenere lo sguardo che gli ha dato Cristo". (ES 47) Pertanto la Chiesa deve reagire al pericolo di un "adattamento" capito male e delle conseguenze del "conformismo". Il Papa aggiunge: Il dialogo "non può essere una debolezza rispetto all'impegno verso la nostra fede" (ES 88). Si rivolge inoltre contro l’irenismo il quale è una pace falsa e pigra nei confronti di errori e di sbagli, contro il sincretismo che è la tendenza molto diffusa in tutto il mondo a mischiare la religione, contro tutti i compromessi inappropriati e le distorsioni della fede, che "sono in fondo forme di scetticismo rispetto alla forza e al contenuto della Parola di Dio". (ES 88)Il Papa parla però anche di un secondo grande compito: il dialogo all’interno della Chiesa.
Questo "dialogo familiare" deve essere unito al "dono dell’ascolto", al tendere l’orecchio, all’ascolto consapevole e all’obbedienza (ES 114).
Egli desidera "improntare i rapporti interiori della Chiesa dello spirito proprio d'un dialogo fra membri d'una comunità, di cui la carità è principio costitutivo" (ES 114). La tensione tra dialogo, ascolto e autorità dovrebbe essere mantenuta e sostenuta. Questi atteggiamenti fondamentali trovano ragione in Cristo stesso.In dieser Haltung des Dialogs bin ich überzeugt von der Wichtigkeit unserer kommenden Synode zum gegenwärtigen Zeitpunkt : 50 Jahre nach dem II. Vatikanischen Konzil; 50 Jahre nach der Diözesanregelung; 40 Jahre nach der ersten Synode unserer Diözese Bozen – Brixen; in der Anfangsphase meines bischöflichen Dienstes; im Kontext unserer Ortskirche, die dabei ist ihr äußeres Gesicht stark zu verändern; im Kontext unserer Diözese und unserer Südtiroler Gesellschaft mit ihren Aufbrüchen, aber auch mit ihren nicht geringen Umbrüchen und Abbrüchen.
Dialog als Ringen und Suchen eines gemeinsamen Weges, in der Treue zur anvertrauten Botschaft und in der Verantwortung für unsere Zeit, die von Christus her durch alles hindurch Heilszeit bleibt, ist nicht ein notwendiges Übel, sondern hat mit dem Wesen des christlichen Glaubens und des christlichen Auftrags zu tun. Dialog setzt Identität voraus, aber auch Offenheit, Respekt, die Fähigkeit des Hörens und des Zuhörens, die Bereitschaft von einander zu lernen, die Überzeugung, dass Gottes Geist am Werk ist, auch in Andersdenkenden und Andersgläubigen.Ich erwarte mir von der Synode auch konkrete Entscheidungen, nicht zuletzt im strukturellen Bereich unserer Ortskirche, vor allem aber erwarte ich mir, dass uns bewusst bleibt, was Bischof Gargitter so ausgedrückt hat: „Alle Reformen ohne neue Geistigkeit führen nur zu neuen leeren Formen.“"Auf dein Wort hin… mit Freude und Hoffnung" – "Sulla Tua Parola … con gioia e speranza" – "Sun Ti Parola – cun legreza y speranza". Che possiamo seguire la sua Parola: con decisione, ascoltandolo, ascoltando la sua Chiesa e ascoltando gli altri, con gioia nella fede e con la speranza che Egli ci sostenga nel nostro cammino!Sinodo – percorso comune: come credenti, come vescovo, sacerdoti, religiosi e laici, come Chiesa locale e quindi come parte della comunità universale e cattolica di credenti desideriamo assumere la responsabilità nei confronti della nostra società altoatesina, nel segno dell’identità dei tre gruppi linguistici della nostra terra, in dialogo sincero con le persone di culture, lingue e religioni differenti. Invito tutte le persone della nostra terra a seguire questa strada: nella preghiera, nel pensare a possibili soluzioni, nel colloquio, nel desiderio comune, in un "sentire cum ecclesia" sincero e aperto. E senza "metanoia", senza conversione non sono possibili né un cambiamento cristiano né una riforma cristiana. Facciamoci guidare dalle parole di Paolo VI: "La Chiesa si fa parola; la Chiesa si fa messaggio; la Chiesa si fa dialogo".Ich bitte Euch alle, dass wir gemeinsam diesen Weg zurücklegen und unter den heutigen Herausforderungen und Bedingungen, das Bekenntnis ablegen, in dem sich unsere christliche Identität und die Zukunft unserer Kirche festmacht: "Tu es Christus".+ Ivo Muser
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