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Pressemitteilungen 2010

Seelsorgetagung: Bischof Golser referiert über "Das Zeichen des Jona"

Bischof Karl Golser gab im Rahmen der Seelsorgetagung in der Cusanus Akademie in Brixen heute (22. September 2010) einige Überlegungen zum diözesanen Jahresthema „Wir glauben, darum reden wir – über Zeichen und Symbole“. Dabei sprach der Bischof von einem ganz besonderem Zeichen, nämlich dem „Zeichen des Jona“.

Das „Zeichen des Jona“ ist eine Anspielung auf Kreuz und Auferstehung Christi. Der Diözesanbischof hob hervor, dass es bei der Nachfolge Christi zunächst – wie bei den Bewohnern von Ninive, zu denen den Prophet Jona geschickt wurde - auf die innere Umkehr ankomme. So kam Bischof Golser auf die Sünde und das Sündenverständnis zu sprechen und zeigte auf, dass die Welt das Empfinden für die Sünde verloren habe. „Der erste Schritt der Überwindung der Sünde besteht aber darin, die Sünde zu erkennen und einzugestehen“, so Bischof Golser.

Wenn der Mensch zur Umkehr bereit ist, dann kann er seiner christlichen Berufung dahingehend folgen, dass er Zeugnis gibt in Wort und Tat vom Kreuz und von der Auferstehung Christi. Diese war der zweite Teil der Ausführungen von Bischof Golser, in dem er u.a. auch die Frage aufgeworfen hat, inwieweit es berechtigt ist, in öffentlichen staatlichen Strukturen ein Kreuz anzubringen.

Den Abschluss seiner Ausführungen bildete ein Rückblick auf die Ereignisse während des Priesterjahres. So wurde gar einiges für die innere Erneuerung der Priester getan: Neben zwei Einkehrtagen gab es die Priesterwallfahrt nach Ars und den feierlichen Abschluss des Priesterjahrs im Juni. Aber auch die Chrisammesse, der Seminarsonntag und der Kassiansonntag standen im Zeichen des Priesterjahrs. Besondere Aufmerksamkeit erhielten in diesem Zusammenhang die Aussagen von Bischof Golser beim Abschluss des Priesterjahrs zum Thema „sexuellen Missbrauch“, wo er die Frage aufwarf, „was wohl Gott vorhatte, dass gerade im Jahr der Priester viele Missbrauchsfälle durch Priester bekannt wurden“. Seine Antwort: „Vielleicht, um uns und unsere Gläubigen vor einer Selbstberäucherung, einer naiven Verherrlichung des priesterlichen Dienstes, auch vor Machtmissbrauch zu bewahren. Vielleicht auch um uns anzuspornen, mögliche Hintergründe jeden Missbrauchs in unserer Kirche konkret anzusprechen und daraus mutig notwendige Folgerungen zu ziehen, vor allem die Prävention zu verstärken. Vielleicht will Gottes Geist uns anregen, dass wir die Sexuallehre der Kirche so darstellen, dass sie wirklich als Lebenshilfe empfunden wird, und dass wir in offener Weise über die konkrete Lebensweise unserer Priester sprechen.“

Passend zum Josef Mayr-Nusser – Jahr ist der Bischof auch auf den Nussersohn zu sprechen gekommen und hat diesen als einen „großen Zeugen für das Kreuz Christi“ hervorgehoben.

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