Mit Sorge nimmt der Bischof zur Kenntnis, dass der freie Sonn- und Feiertag von unterschiedlichen Seiten und Interessensgruppen in Frage gestellt und zusehend ausgehöhlt wird. Längst werden an ihm nicht nur notwendige Arbeiten erledigt, sondern auch solche, die es nicht sind. Ganz besonders gilt dies für den Bereich des Handels.Die Arbeitsruhe an Sonn- und Feiertagen ist eine große Errungenschaft, die über mehrere Jahrtausende hochgehalten wurde. Sie tut dem Menschen gut, stärkt das Familienleben, fördert die Pflege von sozialen Kontakten, schafft Raum für kulturelle und andere Aktivitäten. Nicht zuletzt hebt die Arbeitsruhe am Sonntag seinen besonderen Charakter hervor. Er ist für Christen der Tag, an dem der Mensch an die großen Taten Gottes denkt und seine Verbundenheit mit Gott durch Lobpreis und Dank zum Ausdruck bringt. In besonderer Weise erinnert er an die Auferweckung Jesu von den Toten und an seine Gegenwart unter uns. Sonntag und Eucharistie gehören seit der Zeit der Apostel engstens zusammen. Der Sonntag stärkt die Identität der Christen. Sein Schutz hat daher für die Kirche oberste Priorität. Mit Dankbarkeit verfolgt der Bischof den Einsatz der Allianz für den freien Sonntag und anderer Gruppierungen sowie vieler Einzelpersonen, die sich für die Ruhe an Sonn- und Feiertagen einsetzen. Der Bischof bittet die Verantwortlichen, den arbeitsfreien Sonn- und Feiertag mit klaren Regeln auf Landesebene zu schützen. Die Forderung der Allianz für den freien Sonntag, dass an Sonn- und Feiertagen grundsätzlich alle Geschäfte geschlossen bleiben, ist für den Bischof eine klare Option. Dass Geschäfte im Sinne einer Ausnahme an maximal sechs Sonn- und Feiertagen geöffnet werden können, betrachtet er als einen annehmbaren Kompromiss, der nicht durchlöchert werden soll. Der arbeitsfreie Sonn- und Feiertag ist ein großes Geschenk an Mensch und Gesellschaft. Der Bischof bittet, dass alle dazu beitragen, dass dieses erhalten bleibt. Auf Dauer wird der Sonntag nur erhalten bleiben, wenn er sein christliches Gesicht bewahrt. Die ersten, die dafür zuständig sind, sind die Christen.
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