Die Diözesansynode wurde heute im Brixner Dom feierlich abgeschlossen. „Es ist mein ausdrücklicher Wunsch, dass die Synode als Haltung weitergeht“, sagte Bischof Ivo Muser in seiner Predigt und dankte den Synodalen für ihren Einsatz in den vergangenen beiden Jahren. Wie von den Synodalen erwünscht, begann die feierliche Vesper mit einem Zeichen der Versöhnung für das Leid, das die Kirche heute und in vergangener Zeit verschiedenen Menschen durch eine unbarmherzige Haltung zugefügt hat.
Nach zwei Jahren intensiver Arbeit wurde die Diözesansynode heute mit einer feierlichen Vesper im Dom von Brixen abgeschlossen. Das Datum ist in vieler Hinsicht bedeutsam: Hochfest der ohne Erbsünde empfangenen Gottesmutter Maria, 50 Jahre Zweites Vatikanisches Konzil, und Eröffnung des Heiligen Jahres der Barmherzigkeit durch Papst Franziskus.
In seiner Predigt hat Bischof die Synode als eine Zeit des Hörens beschrieben, „auf das Wort Gottes, auf einander, auf die Stimmen anderer“. Dieser Weg sei nicht immer leicht gewesen, und auch manchmal mit Spannungen verbunden. Die Haltung der Synodalität solle die Diözese weiterhin prägen, darum seien „alle Möglichkeiten der Partizipation auf diesem gemeinsamen Weg auszuschöpfen“ und ebenso müsse der „Geist der Transparenz unser Kirchsein weiterhin prägen“. Bischof Ivo Muser betonte die wertvolle Erfahrung der Einheit in der Vielfalt, die in der Synode ans Licht kommen konnte. Die Sprachgruppen sollen in Zukunft „miteinander und nicht nur nebeneinander“ an einer Kirche bauen, deren Aufgabe es sei, „hinauszugehen, um bei den Menschen zu sein und Zeugnis zu geben von der Liebe und Barmherzigkeit Gottes.“
Die passende Geste dazu lieferte der Bischof zusammen mit den Synodalen gleich zu Anfang des feierlichen Gottesdienstes: „Der Weg der Synode hat uns den Blick auch dafür geschärft, wie unser Umgang mit den Menschen in der Vergangenheit wie auch hier und heute oft von Hartherzigkeit und Unbarmherzigkeit geprägt ist,“ sagte Bischof Ivo Muser. „Darum ist es ein Anliegen der Synode und auch mein Anliegen als Bischof, diese Feierliche Vesper mit einem Schuldbekenntnis und mit einer Erneuerung des Taufversprechens zu beginnen.“
Eugen Runggaldier und Paola Cecarini haben stellvertretend für die Synodalen ein Schuldbekenntnis ausgesprochen: unter anderem für das Leiden lediger Mütter und unehelicher Kinder, von Menschen, deren Ehe zerbrochen ist, von Menschen mit homosexueller Orientierung sowie für den sexuellen Missbrauch der von Priestern und Ordensleuten, aber auch in Familien, Verwandtschaften und Nachbarschaften verübt wurde. „Es wird an dieser Stelle nicht möglich sein, allen Situationen gerecht zu werden“ betonte Eugen Runggaldier, „dennoch seien stellvertretend einige Punkte genannt, an denen wir uns heute als Kirche großer Schuld bewusst sind.“
Nach der feierlichen Vesper im Brixner Dom trafen der Bischof und die Synodalen sowie viele Vertreter des öffentlichen Lebens, aus den Pfarreien, Vereinen und Ordensgemeinschaften zu einem festlichen Ausklang in der Cusanusakademie zusammen.
In den kommenden Wochen werden die Dekrete der Synode noch redaktionell bearbeitet. Diese beinhalten die Visionspapiere und die Maßnahmen der Synode und werden voraussichtlich Ende Februar 2006 vom Bischof unterschrieben und herausgegeben. Inzwischen haben die Arbeiten an der Umsetzung der Synode bereits begonnen, deren erster Schritt in einer Reform des Ordinariates bestehen wird, wo eine sprachgruppenübergreifende Reorganisation der Ämter ansteht, um das Anliegen der Zusammenarbeit zwischen den Sprachgruppen zu fördern.
Weitere Informationen unter www.bz-bx.net/synode oder Facebook und Twitter.
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