Bischof Ivo Muser ist heute im Dom von Brixen einem Gottesdienst zum vierten Jahrestag seiner Bischofsweihe vorgestanden. Sein Primizspruch „Einen anderen Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist: Jesus Christus“, stand dabei ganz im Zentrum der Feier.
In seiner Predigt erinnerte Bischof Ivo Muser an einen seiner Besuche in einem Kindergarten. Da fragte er die Kinder, was ihrer Meinung nach der Bischof tun sollte. „Er soll uns helfen, zu beten“, lautete eine Antwort. „Eine richtige und sehr anspruchsvolle Antwort! Denn es geht darum, in jeder Lebenslage mit Gott zu rechnen, alles mit ihm in Beziehung zu bringen“, so Bischof Muser.
Wenn man den Blick auf diese vier Jahre wirft, so kann man festhalten, dass Bischof Muser den markantesten und für die Ortskirche nachhaltigsten Akzent mit der Diözesansynode gesetzt hat. Überzeugt von den positiven Früchten, die aus diesem synodalen Prozess erwachsen, vom Segen für die Ortskirche in struktureller wie in pastoraler Hinsicht, darf der Bischof nun auf den nahen Abschluss dieser Synode blicken – stets mit dem Blick nach vorne gerichtet, da verständlicherweise so mancher Same dieses Prozesses erst in den nächsten Jahren aufkeimen und Früchte tragen wird.
Ganz neue Wege beschritt der Bischof in diesen vier Jahren mit „Themenwochen“ – so hat er im Jahre 2012 in der „Woche für das Leben“ seinen eigenen Beitrag zur Bewusstseinsbildung für den Wert und die Würde des menschlichen Lebens leisten wollen und hat deshalb stellvertretend verschiedene Einrichtungen und Institutionen besucht, die sich für das Leben einsetzen. Einen ähnlichen Akzent setzte er 2013 durch eine „Glaubenswoche“. Zum „Jahr des Glaubens“ hielt er an verschiedenen Orten der Diözese Katechesen zu den zentralen Aussagen des christlichen Glaubens. Derartige Initiativen möchte Bischof Muser zu einem festen Bestandteil seines jährlichen pastoralen Programms machen.
In seiner heutigen Predigt hat der Oberhirte auch auf sein bischöfliches Motto „Tu es Christus“ hingewiesen und betont, dass er von diesem Glaubenszeugnis aus auch künftig darum bemüht ein werde, den Dialog in der Ortskirche zu suchen und zu fördern. „Aber ich bitte Euch alle um Euer Gebet – so Bischof Muser – dass wir als Diözese in der Spur des Evangeliums bleiben; dass wir aus der Beziehung zu Gott unsere Antworten wagen auf die Herausforderungen unserer Zeit.“ Große Herausforderungen für die Zukunft sieht der Bischof vor allem in der pastoralen Situation in den Pfarreien. Gerade seine Pastoralbesuche, auf die er großen Wert legt, zeigen ihm, wie herausfordernd die künftige Seelsorge sein wird; gleichzeitig machen diese Visitationen aber auch deutlich, wie sehr die Seelsorge in gemeinsamer Verantwortung bereits Wirklichkeit geworden ist und lassen ihn deshalb mit Freude und Hoffnung in die Zukunft blicken.