Leiter*in:
Wir machen nun gemeinsam eine Übung, die heißt: „Jemand ist bei mir“.
Eine Person, die beginnen möchte, stellt sich mit verbundenen (oder geschlossenen) Augen in die Mitte. Die Familienmitglieder stehen in einem größeren Abstand drumherum. Auf ein Zeichen des Leiters/der Leiterin stellt sich eine andere Person leise neben die Person in der Mitte, ohne sie dabei zu berühren. Die Person in der Mitte teilt mit, wenn sie spürt, dass jetzt jemand neben ihr steht. Die Übung wiederholen wir mehrmals, sodass alle einmal in die Mitte gehen können.
Anschließend tauschen wir uns im gemeinsamen Gespräch darüber aus:
- Wie es sich angefühlt hat, in der Mitte zu stehen? Wie hat es sich angefühlt, als jemand neben mir stand? (unheimlich, schön, beruhigend,….)
- Wann habe ich in meinem Leben, in meinem Alltag schon einmal erfahren dürfen, dass jemand nahe bei mir war und mir Kraft, Mut oder Zuversicht zugesprochen hat? (Wenn ich Heimweh hatte und mich meine Betreuerin tröstete und mir Mut zugesprochen hat..., wenn meine Mama, mein Papa, Partner*in mich umarmten und mir sagte: “Ich habe dich lieb“.., wenn ich mich von zu Hause auf dem Weg machte zu Freunden, zur Schule, zur Arbeit und mir jemand zuruft: „Mach’s gut!“...
Diese Worte, wie z. B. „Ich hab dich lieb!” können wir nicht anfassen, aber wir spüren, wie es uns warm ums Herz wird und wir durch diese Worte neuen Mut und neue Kraft bekommen.
Jesus sagt vor seinem Tod und vor seiner Auferstehung zu den Jüngern: „Ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll“. Der “Beistand”, wie es im heutigen Evangelium heißt, ist der Heilige Geist. Gott sendet ihn uns als Tröster, als Ermutiger, als helfende Nähe. Auch den Heiligen Geist können wir nicht sehen oder anfassen und noch weniger wissenschaftlich beweisen. Aber immer wieder in unserem Leben können wir spüren: Er ist da! Er hält zu mir! Er gibt mir Kraft, Mut, Vertrauen...!
Wir wollen nun nachdenken, welches Wort, welcher Satz uns in der letzten Zeit Mut, Kraft und Zuversicht geschenkt hat. Vielleicht ein Wort, ein Satz, den jemand zu mir gesagt hat? Oder ein Satz aus der Bibel, vielleicht von einem der letzten Sonntage…?
Jeder und jede von uns kann dann auf einen Papierstreifen das Wort, den Satz aufschreiben, der Kraft, Mut und Zuversicht gibt. Wenn alle einen gefunden haben, kann er vorgelesen und in die Mitte gelegt werden.
- kurze Stille -