Texte zum Vertiefen des Themas
Bibel:
Mt 28,19-20: „Darum geht und macht alle Völker zu meinen Jüngern; tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes und lehrt sie, alles zu befolgen, was ich euch geboten habe. Und siehe, ich bin mit euch alle Tage bis zum Ende der Welt.“
Synode:
366: Der erste Ort der Glaubenserfahrung ist die Familie. In den Pfarreien und Seelsorgeeinheiten wird dafür gesorgt, dass Eltern, Kinder und andere Familienmitglieder die Sakramentenseelsorge wesentlich mitgestalten.
367: Die Pfarrei gewährleistet eine kontinuierliche Begleitung der Eltern, Kinder und Jugendlichen und fördert so den Wunsch, die Sakramente zu empfangen.
Lehramt:
- Papst Franziskus, apostolisches Schreiben „Evangelii gaudium. Über die Verkündigung des Evangeliums in der Welt von heute“:
164. Wir haben von neuem entdeckt, dass auch in der Katechese die Erstverkündigung bzw. das „Kerygma“ eine wesentliche Rolle spielt. Es muss die Mitte der Evangelisierungstätigkeit und jedes Bemühens um kirchliche Erneuerung bilden. Das Kerygma hat trinitarischen Charakter. Es ist das Feuer des Geistes, der sich in der Gestalt von Zungen schenkt und uns an Christus glauben lässt, der uns durch seinen Tod und seine Auferstehung die unendliche Barmherzigkeit des Vaters offenbart und mitteilt. Im Mund des Katechisten erklingt immer wieder die erste Verkündigung: „Jesus Christus liebt dich, er hat sein Leben hingegeben, um dich zu retten, und jetzt ist er jeden Tag lebendig an deiner Seite, um dich zu erleuchten, zu stärken und zu befreien”. Wenn diese Verkündigung die „erste” genannt wird, dann nicht, weil sie am Anfang steht und dann vergessen oder durch andere Inhalte, die sie übertreffen, ersetzt wird. Sie ist die „erste” im qualitativen Sinn, denn sie ist die hauptsächliche Verkündigung, die man immer wieder auf verschiedene Weisen neu hören muss und die man in der einen oder anderen Form im Lauf der Katechese auf allen ihren Etappen und in allen ihren Momenten immer wieder verkünden muss.
165. Die ganze christliche Bildung ist in erster Linie Vertiefung des Kerygmas, das immer mehr und besser assimiliert wird, das nie aufhört, das katechetische Wirken zu erhellen, und das hilft, jedes Thema, das in der Katechese entfaltet wird, angemessen zu begreifen. Diese Verkündigung entspricht dem Verlangen nach dem Unendlichen, das es in jedem menschlichen Herzen gibt. Die zentrale Stellung des Kerygmas fordert für die Verkündigung Merkmale, die heute überall notwendig sind: Sie muss die erlösende Liebe Gottes zum Ausdruck bringen, die jeder moralischen und religiösen Pflicht vorausgeht, sie darf die Wahrheit nicht aufzwingen und muss an die Freiheit appellieren, sie muss freudig, anspornend und lebendig sein und eine harmonische Gesamtsicht bieten, in der die Predigt nicht auf ein paar Lehren manchmal mehr philosophischen als evangeliumsgemäßen Charakters verkürzt wird. Von dem, der evangelisiert, werden demnach bestimmte Haltungen verlangt, die die Annahme der Verkündigung erleichtern: Nähe, Bereitschaft zum Dialog, Geduld, herzliches Entgegenkommen, das nicht verurteilt.
166. Ein weiteres Merkmal der Katechese, das sich in den letzten Jahrzehnten entfaltet hat, ist das der mystagogischen Einführung, was im Wesentlichen zweierlei bedeutet: die notwendige stufenweise Entwicklung des Bildungsgeschehens, an dem die ganze Gemeinde beteiligt ist, und eine erneuerte Wertschätzung der liturgischen Zeichen für die christliche Initiation.
- Die deutschen Bischöfe, "Katechese in veränderter Zeit":
1 Die Bemühungen, Menschen in den Glauben einzuführen, ihnen darin Heimat anzubieten und so Kirche aufzubauen, werden in der kirchlichen Tradition seit jeher Katechese genannt. Mit ihrem katechetischen Wirken begleitet und unterstützt die Kirche den Glaubensweg der Menschen, die von Gott berufen sind und mit denen er seine je ganz persönliche Geschichte hat.
2.1 Der Schwerpunkt allen katechetischen Bemühens liegt also in der Verkündigung des lebendigen Gottes, der uns in Jesus Christus als seinem Wort begegnet und in der Bibel bezeugt ist. Diese Verkündigung beginnt heute nicht selten als Zeugnis und Hilfe zu einer persönlichen Gottesbeziehung.
4 Die Katechese weiß sich bestimmten „Standards“ verpflichtet: sie kann nicht davon absehen, Lebenssituationen und Erfahrungen der Beteiligten anzuschauen, ernst zu nehmen und zu thematisieren… vor aller inhaltlichen Entfaltung katechetische Begegnungen evangeliumsgemäß zu gestalten, d.h. geprägt und inspiriert von der Art und Weise, wie Jesus in den Evangelien den Menschen begegnet: anerkennend, offen für ihre Bedürfnisse und Nöte, heilend, versöhnend, Beziehung stiftend, Gottes Nähe bezeugend, zur Umkehr rufend... der katechetische Weg des Hineinwachsens in den Glauben ist von unterschiedlicher Dauer… katechetisches Lernen braucht Bezugspersonen, Katechetinnen und Katecheten als Glaubensbegleiter… zum Glaubensweg in der konkreten Kirche bzw. Gemeinde gehört eine wachsende Verbindlichkeit: die Bereitschaft zur Begegnung mit Jesus Christus im positiven Zeichen seiner Gegenwart, d.h. in der Kirche und ihren Sakramenten… der Weg zum christlichen Glauben ist kein einseitiger Prozess, in dem nur etwas mit denen geschieht, die zum Glauben kommen. In der Katechese sind alle Handelnde und Teilnehmende zugleich.
Was passiert am bischöflichen Ordinariat?
Die zweisprachige Kommission für Katechese arbeitet mit bischöflichem Auftrag.
Was können wir vor Ort tun?
- Ein erster Schritt ist die Bestandsaufnahme: Was gibt es auf Ebene der Pfarrei / Seelsorgeeinheit für Angebote für Erwachsene im Sinne von Erwachsenenkatechese?
- Ein zweiter Schritt ist der Austausch über das Verständnis von Erwachsenenkatechese in der heutigen Zeit (siehe die Dokumente).
- Ein dritter Schritt kann eine Differenzierung der Angebote sein:
- Vorbereitung von Erwachsenen auf die Initiationssakramente
- Diözesane Glaubenskurse, die angeboten bzw. wahrgenommen werden
- Orte und Räume, an denen Erwachsene sich über lebens- und glaubensrelevante Themen austauschen können
- Bibelrunden, die sich mit der Bedeutung der biblischen Botschaft für den eigenen Lebens- und Glaubensweg auseinandersetzen und vom kostbaren Schatz der Heiligen Schrift Inspiration für ihren Alltag schöpfen.
Damit verbunden ist die Bildung einer Arbeitsgruppe, die sich mit diesem, eher neuen Angebot, beschäftigt. Folgende Gedanken können dabei leitend sein: den Erwachsenen in der Vielfalt ihrer Erfahrungen begegnen, ihnen zuhören, sie von ihrem Leben erzählen lassen, um dann selber Zeugnis vom eigenen Leben und Glauben zu geben. „Der heutige Mensch“, so sagten wir kürzlich zu einer Gruppe von Laien, „hört lieber auf Zeugen als auf Gelehrte, und wenn er auf Gelehrte hört, dann deshalb, weil sie Zeugen sind.“ (Papst Pauls VI. in: Evangelii nuntiandi Nr. 41)
Welche Hilfen können wir erwarten?
Vom Katholischen Bildungswerk die Unterstützung bei der Planung, Organisation und Durchführung von den diözesanen Glaubenskursen.
Vom Amt für Schule und Katechese die „Beratung“ bei den Überlegungen zum Angebot „Orte und Räume“.
Vom Seelsorgeamt die Unterstützung bei der Planung von Bibelrunden.