Holzkreuze von Lampedusa kommen nach Bozen

Am kommenden Samstag, 28. Mai 2016, kommen drei Holzkreuze von Lampedusa nach Bozen. Bischof Ivo Muser wird die Kreuze um 9 Uhr in seinen Amtsräumen segnen, bevor zwei von ihnen auf den Brenner gebracht werden.
Lampedusa – die kleine Insel im Mittelmeer, rund 200 Kilometer südlich von Sizilien gelegen – ist längst zum Sinnbild der Flüchtlingskatastrophe geworden. Tausende Menschen sind im Mittelmeer ertrunken, als sie versucht hatten, Europa zu erreichen.
Auf dieser Insel betreibt seit 1995 Franco Tuccio eine Tischlerei. 2009 ist ihm die Idee gekommen, aus den Trümmern eines gekenterten Flüchtlingsbootes Kreuze herzustellen, um so auf die Situation der Flüchtlinge, insbesondere auch derer, die Lampedusa nicht erreichen, aufmerksam zu machen. Dann fertigte er ein großes Holzkreuz an: 2,80 Meter hoch und 1,50 Meter breit mit einem Gewicht von 25 kg.
Ein Jahr nach dem Besuch von Papst Franziskus auf Lampedusa (im Juli 2013) wurde dieses große Holzkreuz am 9. April 2014 zur Generalaudienz nach Rom gebracht, wo es Papst Franziskus segnete und den Auftrag erteilte: „Bringt es überall hin.“ So geschah es: Das Holzkreuz von Lampedusa wurde an heilige Orte, in Gefängnisse, in Schulen usw. gebrucht. Am 28. Mai kommen drei kleinere Holzkreuze (50 cm) nach Bozen. Bischof Ivo Muser wird sie segnen, bevor zwei dieser Kreuze auf den Brenner gebracht werden.
„Als Christen dürfen wir nicht tatenlos zusehen; dieses Kreuz ist ein Appell gegen die Gleichgültigkeit“, so der Bischof, der anfügt: „Mehr und mehr weg von eigenen, regionalen, nationalen Egoismen hin zu einem Engagement für mehr Frieden und mehr Gerechtigkeit.”