Der Tod von Altlandeshauptmann Silvius Magnago erfüllt ganz Südtirol mit Trauer und Anteilnahme. Als Diözesanbischof sage ich Dank einem großen Politiker, der die politischen Geschicke Südtirols entscheidend mitbestimmt und die Geschichte des Landes aktiv mitgeschrieben hat; Dank einem aufrichtigen Christen, dem die Kirche und das Wohl der Gläubigen stets ein Anliegen war.
Es haben sich viele Möglichkeiten, ja Notwendigkeiten für eine fruchtbringende Zusammenarbeit zwischen Kirche und Politik geboten. Als Landeshauptmann hat Silvius Magnago der Diözesanleitung versichert, dass die Landesregierung gerne zu dieser Zusammenarbeit bereit sei und dankbar die Vorschläge und Anregungen der Kirche zur Lösung der anfallenden Probleme entgegennehmen werde. Wenn uns auch verschiedene Aufgabenbereiche zugeteilt sind, so hat unser Einsatz doch eines gemeinsam, nämlich die Pflicht und das Bestreben im Dienste an der Gemeinschaft zu arbeiten. Gemeinsam lässt sich diese vornehme Aufgabe leichter und erfolgreicher bewältigen als auf getrennten Wegen, so sagte Magnago. In der Tat hatte die Diözesanleitung in ihm einen Christen, der mit offenem Ohr und vor allem mit einem offenen Herzen auf die Nöte der Zeit durch Wort und Tat zu antworten wusste, wofür wir ein aufrichtiges Vergelts Gott sagen.
Silvius Magnago, der mit Recht als Vater der Südtiroler Autonomie bezeichnet wird, hat die Menschen verstanden, er wusste zu begeistern und war ausgezeichnet mit einem scharfen Weitblick. All das hat beigetragen, dass Südtirol durch ihn eigenständiger, zukunftsfähig, schöner und ein gutes Stück besser geworden ist. Dafür sagen wir ihm Dank. Seine Spuren bleiben!