Bischof Muser bedankte sich beim Gottesdienst zum Jahresende bei „allen Menschen guten Willens, die mit der Kirche gehen, auch in schweren Stunden“. Muser sprach allen Frauen und Männern, Priestern, Diakonen, Ordensleuten und Laien, die sich unter den heutigen Bedingungen in Freude und Hoffnung zum Glauben an Jesus Christus und zur Kirche bekennen, seinen besonderen Dank aus. Ein besonderes Geschenk in diesem Jahr sei für ihn die Bischofsweihe von don Michele Tomasi gewesen, die er am 14. September im Brixner Dom spenden durfte.
Drei besondere Begegnungen als besonderes Bekenntnis zu Christus
Der Bischof berichtete in seiner Predigt auch von drei besonderen Begegnungen, die für ihn im angelaufenen Jahr ein besonderes Bekenntnis zu Jesus Christus bedeutet haben. Die erste Begegnung war jene mit einer Frau, die über Jahre missbraucht worden war und die trotzdem bereit war, zu vergeben. Die zweite Begegnung, die den Bischof 2019 bewegt hat, war jene mit einer jungen Mutter, die ein schwer behindertes Kind erwartet und die trotz der ablehnenden Haltung ihres Mannes das Kind zur Welt bringen wollte. Die dritte Begegnung war jene mit einem Ehepaar aus der ehemaligen Sowjetunion, das über Jahrzehnte trotz Kommunismus und ohne Priester seinen christlichen Glauben lebte. Ausgehend von diesen drei persönlichen Begegnungen formulierte der Bischof folgende Fragen: „Wie leben wir Versöhnung? Wie weit geht unser Bekenntnis zum Leben? Was bedeutet mir die Eucharistie?“
Kein Christsein „light“: Glaube muss „getan“ werden
Bischof Muser sagte vor dem Hintergrund der Begegnungen, die ihn 2019 persönlich besonders beeindruckt haben, dass man sich nur ganz oder gar nicht zu Christus bekennen könne: „Es gibt kein Christsein ‚light‘ oder ein Christsein, in dem Gläubige nach der eigenen Subjektivität wie in einem Supermarkt auswählen. Bekennen gehört zum Glauben so wesentlich dazu, wie das Atmen zum Leben. Die Wahrheit des christlichen Glaubens soll nicht nur theoretisiert, sondern getan werden!“